SLAVEDOWN - Slavedown
Mehr über Slavedown
- Genre:
- Hard Rock / Sludge
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- The Fish Factory
- Release:
- 05.05.2018
- Behind The Wheel
- Freedom Should Never Taste Like This
- One Step Down
- Lost And Found
- Change That Gonna Come
- Reborn Again
- Standing On The Run
- Lonely
- Look Into The Sun
- Out Of This Land
- Never Means Forever
Solider Einstand der erfahrenen Haudegen aus Girona
Auf beinahe 100 Jahre Erfahrung in diversen Bands schauen die Mitglieder von SLAVEDOWN mittlerweile zurück, entsprechend kann man die Spanier wohl kaum noch als Newcomern einsortieren, auch wenn der Vierer mit dem selbstbetitelten "Slavedown" gerade sein Debütalbum vorlegt. Ganz frisch ist die Scheibe dabei aber nicht mehr, erschien sie doch eigentlich bereits im Mai des letzten Jahres im Heimatland der Truppe, wird aber nun für den europäischen Markt vom Label The Fish Factory noch einmal veröffentlicht und entsprechend beworben.
Musikalisch steht dabei eine Hard-Rock-Vollbedienung auf dem Programm, mit der die Herren aus Girona laut eigener Aussage der Rockmusik die Gefahr und Wut zurückgeben wollen, die ihrer Ansicht nach offensichtlich in den vergangenen Jahren verloren gegangen ist. Ob diese Mission aber gelingen wird, darf bezweifelt werden. Der Opener 'Behind The Wheel' jedenfalls ist nicht unbedingt eine Offenbarung, sondern präsentiert soliden Hard Rock mit leichter Sludge-Schlagseite, der vor allem durch die hervorragenden Gitarrenarbeit von Andreu Runo getragen wird. Die Gesangsleistung von Fronter Marc Corso hingegen ist zumeist recht eindimensional, was leider vor allem den Hooklines und damit dem Wiederekennungswert der einzelnen Kompositionen abträglich ist. So muss auch im weiteren Verlauf der Spielzeit immer wieder Runo mit tonnenschweren Riff-Wänden und feinen Gitarrensoli die Kohlen aus dem Feuer holen. Inspiriert wurde der Mann an der Sechssaitigen hierfür ganz offensichtlich insbesondere von schleppenden Grooves, wie sie vor allem von CORROSION OF CONFORMITY oder CLUTCH zelebriert werden, während stellenweise sogar die Metal-Urväter BLACK SABBATH und Riff-Großmeister Tony Iommi grüßen lassen. Isoliert auf einen Song betrachtet funktionieren die stampfenden Mid-Tempo-Rocker, die den Großteil der Spiezeit ausmachen, abgesehen von den erwähnten Defiziten beim Gesang auch wirklich gut, nur über die rund 55-minütige Gesamtlaufzeit der Scheibe wird das immer gleiche Tempo dann doch schnell ermüdend und man wünscht sich fast auch mal eine flottere Nummer herbei, mit der das stoische Stampfen der Rhythmen von Schlagzeuger Big Villano aufgebrochen werden könnte.
Ein schlechtes Album ist der Erstling trotz der hier angebrachten Kritik aber nicht, dafür ist die technische Darbietung des Quartetts und auch der satte Sound viel zu gut. Nur um im internationalen Vergleich bestehen zu können, fehlt einfach noch das letzte Quäntchen Eingängigkeit und Variabilität im Songwriting. Da das bei der stattlichen Erfahrung der Jungs aber nicht mehr unter Welpenschutz verbucht werden kann, müssen in der Endabrechnung auch ein paar Punkte abgezogen werden, denn mit den Fähigkeiten des Vierers hätte hier eigentlich mehr geboten werden müssen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs