SLAVERY - Dawn Of Mankind
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2012
Mehr über Slavery
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Sonic Attack (Soulfood)
- Release:
- 17.08.2012
- Skybound
- Morning Glory
- The Gunslinger
- Leaving Eden (Part I)
- Stray The Horizon (Part II)
- Collective Suicide Salvation
- State Of Mind
- Dawn Of Mankind
Intelligente Songs und Texte mit noch nicht ganz passender Umsetzung.
SLAVERY stammen aus dem Donaustädtchen Ulm und legen uns via Sonic Attack ihr Debütalbum vor, auch wenn es davor bereits eine eigenveröffentlichte Scheiblette gab. Die Süddeutschen haben sich dem Power Metal verschrieben, bringen aber eine originelle Note ein, so dass die Songs deutlich komplexer und abwechslungsreicher sind, als man gemeinhin befürchten durfte.
Dabei stehen auf der Habenseite die mitreißende Gitarrenarbeit der beiden Sechssaiter Dirk Netter und Philipp Schlothauer, die es mit fast jedem aufnehmen kann, und die Tatsache, dass die Band mit 'The Gunslinger' eines der großartigsten Epen der phantastischen Literatur als Vorlage genommen haben. Negativ aufgewogen wird dies leider gelegentlich durch die vertrackten und wenig nachzuvollziehenden Songaufbauten, deren Breaks leider nur selten wirklich adäquat sitzen, so zum Beispiel in besagtem 'Gunslinger' oder auch in 'Morning Glory' mit seinem Wechselbad aus Happy Metal und Thrash.
Auch ein Kritikpunkt ist leider Sänger Philipp Bohnacker, der sich zwar bemüht, aber nicht genug Kraft in der Stimme hat, um den Kompositionen seinen Stempel aufdrücken zu können. Vor allem im höheren Bereich hat er deutliche Schwächen, die vor allem deswegen unnötig sind, weil er im tieferen Bereich sehr überzeugt. Den Unterschied kann man deutlich (finde ich - die Band ist offensichtlich nicht meiner Meinung) im Song 'Leaving Eden (Part 1)' hören. In den tieferen Passagen klingt Philipp klasse! Mit einem anderen Gesangsarrangement könnten viele der Songs auf "Dawn Of Mankind" deutlich gewinnen!
So bleibt leider nur ein gutes, aber noch unausgegorenes Werk, das zwar starke Ansätze zeigt, aber noch nicht auf ganzer Distanz überzeugen kann. Bei einer jungen Band wie SLAVERY darf man das aber sicher nicht überbewerten, und auch die Tatsache, dass die Musiker ihren eigenen Stil noch nicht so recht gefunden haben und in verschiedenen Territorien wildern, sollte man nicht zu sehr auf die Goldwaage legen, zumal die Dichte an großartigen Riffs erstaunlich hoch ist. Alles andere kann ja noch werden, Riffs schreiben erscheint mir da ungleich wichtiger.
Ein Wort noch zu den Texten: Auch wenn der 'Gunslinger' und die Songtitel es nicht vermuten lassen, die Herren haben durchaus etwas zu sagen. Leider habe ich nur einen Vorab-Download (eins steht fest: Downloads sind NICHT Metal!), so dass ich die Texte nicht komplett lesen kann und deswegen keinen differenzierten Kommentar abzugeben in der Lage bin, aber es ist auf jeden Fall erfrischend, aus Deutschland mal wieder mehr zu hören als die typischen Cock & Ball oder ich-bin-ja-so-Metal-Texte.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger