SLAVES TO GRAVITY - Scatter The Crow
Mehr über Slaves To Gravity
- Genre:
- Alternative Rock/Grunge
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- DR2 Records/ Global Music
- Release:
- 05.10.2009
- Heaven Is A Lie
- She Says
- Big Red
- Meantime
- Too Late
- Doll Size
- LG Halo
- My Poor Hand
- Gutterfly
- Mr. Regulator
- Burning Robe
- Pluto
- Rosa & The Ocean Blue
- Bonus: Long Way Home
- Bonus: My Poor Hand (Radio Edit)
- Bonus: No Shame
- Bonus: Power Lines
Grunge aus London? Doch, geht!
Sehr große Überraschung, dass das hier Briten sind, hört sich das Album doch sehr sehr nach nordamerikanischem Rock an. Nach Grunge. Wie eine Fügung mutet es da an, wenn PEARL JAM und ALICE IN CHAINS gerade auch neue Alben beendet haben. Auch hier wird dem geradlinigen und schnörkellosen, nackten Rock gefrönt. An Ideen, einen Beitrag nach klassischer Struktur zu schreiben, fehlt es den vieren wohl nicht. So ist das Album randgefüllt mit einer ganzen, ledernen Spur an Stücken so um die vier Minuten Spielzeit, um Strophen, Refrains, Strophen, Spielereinen, Variationen und Ausbrüche zu verpacken. Alles wohldosiert und nach bewährter Natur. Das ist dann schon nicht mehr überraschend.
Die Band hatte bis vor kurzem noch an einem Besetzungswechsel zu knabbern, da der Drummer aus familiären Gründen ausstieg und durch eine neue Schlagzeugerin ersetzt worden ist. Bei den siebzehn Beiträgen auf "Scatter The Crow" ist die Harmonie innerhalb der Band fast hör- und damit greifbar. Und mit dieser übermächtigen Referenz G-R-U-N-G-E über den Köpfen ist eine Festlegung auch schnell getroffen. Schnell auch deshalb, da sich die Rezepte der Band meist sehr ähneln, um die charismatische Stimme von Frontmann Tommy Gleeson herum bahnen sich strikte Songaufbauten ihre Wege. Die Londoner variieren oft soundtechnisch den Anfang ihrer Beiträge, schleifen sich dann langsam ein, um in den Tritt des entsprechenden Songs einzumünden.
Was auf Dauer ausrechenbar und zu erwarten ist und nicht nachdrücklich mitreißende Reaktionen erntet. Nach knapper halber Stunde ist klar, was noch so passieren wird – wobei die Band dazu tendiert, nach immer dem gleichen Schema M zu funktionieren. Die Ballade der Platte ganz nach hinten, sehr britisch und trotzdem sehr cornellesk. Überhaupt ist der Klanggarten mehrmals durchwandert worden, wie ganz deutlich 'No Shame' als Bonus verrät.
Zur lautlichen Unterhaltung reicht das Album wirklich und gern, verfügt aber trotzdem über zu wenig Nachhaltigkeit aufgrund des sehr ähnlichen Ansatzes in seinen Teilen. 'My Poor Hand', welches noch einmal als Bonustrack in der Radio-Edit-Version auftaucht, vereint exemplarisch alle Qualitäten und verhärtet auch die Erkenntnis, dass ähnlicher Gesangsstil mit ähnlichen Stimmen vorgetragen, auf Dauer recht ermüdend wirkt. Unauffällig.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben