SLAYER - Still Reigning DVD
Mehr über Slayer
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- American Recordings
- Release:
- 08.11.2004
- Angel Of Death
- Piece By Piece
- Necrophobic
- Altar Of Sacrifice
- Jesus Saves
- Criminally Insane
- Reborn
- Epidemic
- Postmortem
- Raining Blood
- War Esemble
- Hallowed Point
- Necrophiliac
- Mandatory Suicide
- Spill The Blood
- South Of Heaven
- SLAYER in their own words
Pflichtprogramm! Nur ein Jahr nach dem DVD-Release ihrer "War At The Warfield"-Eruption erlauben sich SLAYER einen neuerlichen Ausflug in audiovisuelle Bereiche. Mit Heimkehrer Dave Lombardo im Gepäck, nutzten die Totschläger ihre zwangsgedrungene Recordingauszeit zum neuen Album für die Aufnahme eines besonderen Liveschmankerls. "Still Reigning" steht ins Haus und SLAYER beweisen wieder einmal nachdrücklich, wer Chef im Ring ist und wer im harten Metal nach wie vor das Regiment führt.
"Still Reigning" besteht aus zwei Teilen. Zum einen aus der Liveumsetzung der kompletten "Reign In Blood"-Scheiblette, die in einem Affenzahn spielerisch überperfekt durch den Moshpit geprügelt wird. Zum anderen aus einigen zusätzlichen SLAYER-Klassikern im Livegewand und Interviews mit den Bandmitgliedern, die sich, ihren Sound, ihre Fans und "Still Reigning" erklären. Die musikalische Darbietung steht dabei sowieso außer Frage. Mir als Drummer gehen Tausende ab, wenn ich Lombardo an seiner Schießbude sehe. Der Mann hat eine Energie, die in Worten kaum fassbar ist. Sagen wir es mal so: In fünfundzwanzig Minuten (der Dauer des "Reign In Blood"-Konzerts) spielt der Südamerikaner zehnmal so viel Anschläge wie ich auf einem Neunzigminutengig. Und ich bin auch nicht der Langsamste. Unglaublich!
Am Schluss des Hauptteils, bei 'Raining Blood', regnet es Kunstblut von der Decke, bis die Axtfront knöcheltief im Morast steht. Das Drumkit matscht nur noch, die Klampfenfraktion schliddert über ihre Griffbretter und die Stage sieht aus, als hätte man das Publikum gesprengt und die vier Thrashgötter in den Bombentrichter gestellt. Nicht schlecht, war aber live bestimmt geiler, als es auf DVD rüberkommt. Besonders dankbar bin ich für die Liveversion von 'Spill The Blood' (wie passend), die ich schon immer zu einer der besten SLAYER-Nummern zählte und bislang sträflich vernachlässigt sah.
Tja, was gibt es sonst noch zu sagen? Die Selbstbeschreibung der Musiker ist witzig. Zumindest wenn Hannemann zum Besten gibt, dass er einen Steifen bekam, als das Kunstblut von der Decke regnete. Na ja, der Mann ist scheinbar leicht zufrieden zu stellen. Das Stageacting ist, wenn man es überhaupt so nennen kann, wie immer eine Bank. Die Frontschlächter stehen meist wie festgemörtelt und bewegen ihre massigen Leiber kaum. Aber genau das macht SLAYER aus. Eine gewisse erhabene Arroganz, die ihnen besser als allen anderen Bands zu Gesicht steht. Götter müssen sich eben nicht bewegen.
Somit bleibt schlussendlich folgendes Fazit: "Still Reigning" ist ein kurzer, aber ungemein heftiger Sturm, der einem die Fresse dermaßen vermöbelt, dass ich für meinen Hirnschaden jetzt wenigstens ein Alibi habe. Saubere Arbeit, rundum perfekt.
Anspieltipps: Jedes einzelne Lied, vor und zurück, piece by piece!
- Redakteur:
- Alex Straka