SLECHTVALK - At Death's Gate
Mehr über Slechtvalk
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- MDD Records
- Release:
- 31.10.2024
- Paralysed By Fear
- At Death's Gate
- The White Raven
- Fight 'Till The End
- Death
- Night Of The Locusts
- Enshrouded
- The Destroyer
- Heritage
Schmackhafter epischer Melodic-Black-Metal-Aufguss aus den Niederlanden.
Wenn die Sterne richtig stehen, dann hebt das SLECHTVALK-Biest aus den benachbarten Niederlanden sein fieses Antlitz und schleudert uns seinen melodisch-epischen Black Metal um die Ohren. Das Trio aus Deventer treibt dabei bereits seit der Jahrtausendwende sein Unwesen, lässt sich aber gerne zwischen den Veröffentlichungen genügend Zeit, um die eigenen Ideen reifen zu lassen, sodass "At Death's Gate" nun auch erst den fünften Langspieler in knapp 25 Jahren darstellt und mit acht Jahren Abstand auf den Vorgänger "Where Wandering Shadows And Mists Collide" folgt.
Das Warten scheint sich aber gelohnt zu haben, denn schon der Opener 'Paralysed By Fear' knallt mit epischer Wucht und mächtig vielen melodischen Widerhaken aus den Boxen. Musikalisch ließe sich die Nummer dabei vielleicht am besten als uneheliches Kind von THE ATLANTEAN KODEX und DIMMU BORGIR bescheiben, das während des Aufwachsens ausschließlich von jüngeren BORKNAGAR-Platten beschallt wurde. Soll heißen, dass hier rasante Black-Metal-Riffabfahrten auf epische Gesangslinien und einen dezent folkigen Sinn für Melodie treffen. Das macht die Eröffnungsnummer zu einer kurzweiligen, gleichzeitig aber unheimlich abwechslungsreichen Angelegenheit, die mir den Mund beim Gedanken an die übrige Spielzeit schon wässrig macht.
Der folgende Titeltrack tritt aber erst einmal auf die Epikbremse und lehnt sich deutlich mehr in Richtung klassischen Black Metals, was aber dank unterschwellig mitschwingenden Melodien auch durchaus funktioniert. Die epische Auflösung mitsamt Klargesang im Refrain kommt dann im Mittelteil auch noch besser, weil uns die Niederländer zuvor mit schwarzmetallischer Wucht ordentlich den Kopf gewaschen haben. 'The White Raven' wildert danach sogar fast in Melodic-Death-Gefilden, gerade weil die Melodiebögen so wunerschön die harten Gitarrenriffs kontrastieren. Gleichzeitig ist die Nummer sehr kompakt ausgefallen und eignet sich damit vielleicht besonders gut als Einstieg in den SLECHTVALK-Kosmos. Glaubt mir, der Einstieg lohnt sich, denn auch in der weiteren Spielzeit weiß das Trio mit abwechslungsreichen Songs zu unterhalten. Die drücken mal mehr auf die Death-Metal-Tube, wandeln mal mehr in symphonischen DIMMU BORGIR-Gefilden und werden mal so richtig episch, fallen dabei aber immer spannend und sehr unterhaltsam aus. Dass die Scheibe schlussendlich auch noch in ein wohltuend aufgeräumtes Soundgewand gehüllt wurde und weit weg von rumpeligen Oldschool-Schwarzmalern operiert, ist da nur noch die Kirsche auf dem metallischen Kuchen.
Ihr hört es, ich bin von meinem Erstkontakt mit SLECHTVALK auf "At Death's Gate" auch nach mehreren Durchläufen noch immer begeistert. Der musikalische Mix passt, die epischen Heavy-Metal-Einschübe verleihen der Band eine eigenständige Note und kompositorisch ist das hier allererste Sahne, weshalb es am Ende von mir für Fans des melodisch-epischen Black Metals auch nur eine klare Kaufempfehlung geben kann. Mir hat der Silberling sogar Lust darauf gemacht, mich auch einmal mit dem Backkatlog der Niederländer ausführlicher zu befassen, was natürlich auch ein Kompliment in sich darstellt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs