SLEEP OF MONSTERS - Produces Reason
Mehr über Sleep Of Monsters
- Genre:
- Gothic Rock / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 07.11.2014
- Holy Holy Holy
- Nihil Nihil Nihil
- Abomination Street
- Murder She Wrote
- Our Savage God
- Christsonday
- Horses Of The Sun
- Through A Mirror Darkly
- Cobwebs Of Your Mind
- Magic Without Tears
- I Am The Night Color Me Black
Gothic-Glam-Debüt des Jahres<br />
Donnerwetter, Gothic kann ja Spaß machen! SLEEP OF MONSTERS haut auf dem Debütalbum "Produces Reason" jedenfalls zu Beginn direkt ein paar Kracher raus, die die Elemente des Gothic Rocks mit so viel Spielfreude, Ironie und Pomp aufmischen, dass es eine wahre Freude ist. Wer bei 'Nihil Nihil Nihil' nicht mitsummt, der ist vermutlich schon scheintot und 'Abomination Street' steht dem famosen Opener in kaum etwas nach.
Die Finnen verstehen es, die funkelnden Melodien und den Hang zur Dekadenz, die Gothic in den 80ern ausmachten, in eine druckvoll produzierte, energiegeladene Gegenwart zu transportieren. Da kommt ihnen ihre frühere Banderfahrung (unter anderem bei den BABYLON WHORES und HIM) zugute.
Für zusätzlichen Schwung sorgen allerlei Anleihen an den Glam Rock jener Epoche, der sich in Skandinavien in den letzten Jahren ja großer Beliebtheit erfreut. Dabei werden die einfachen Kompositionen gekonnt mit zielsicheren Ohrwurmrefrains gekrönt und mit allerlei anspruchsvollem Kitsch und Bombast aufgebauscht, der zur Theatralik des Genres wunderbar passt. Streicher, Sirenenhafte Frauenchöre, Synthesizer, das volle Programm musikalischer Effekthascherei wird hier aufgefahren und es ist die Leistung von SLEEP OF MONSTERS, dass die eigentlichen Songs durch das ganze Theater nur noch besser zur Geltung kommen und nicht im orchestrierten Maskenball untergehen.
Und so reiht sich hier ein kleiner Hit an den nächsten, gespikt mit diesen fiesen Melodien, die man nicht so leicht vergisst und Texten, die voller Anspielungen und Wortwitz stecken und - welch erfrischende Wendung in diesem Genre - eine genauere Beschäftigung jederzeit lohnen. "Produces Reason" funktioniert so als gute Unterhaltung, auf der Tanzfläche und zur intellektuellen Masturbation, es deckt also alle Facetten des Gothic ab und macht auch noch richtig viel Spaß. Leider flachen die Lieder im hinteren Drittel des Albums etwas ab und sind nur noch gut, weshalb die Gesamtnote nicht so hoch ausfällt, wie es der famose Anfang erhoffen ließ.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst