SLEEPLESS - Through Endless Black
Mehr über Sleepless
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.10.2024
- Call To The Void
- Cult Of The Narcissist
- Consumed By Vengeance
- Exist Another Day
- Where Fear Lives
- Through Endless Black
- Lost Star
- Transcending The Obsidian Throne
- Lessons In Tongues
- Dreams Of Mortal Ruin
Auf dem Weg zur Kultscheibe ausgebremst.
Eigentlich gehört "Through Endless Black" zu denjenigen Scheiben, die man als Liebhaber klassischen US-Metals ebenso abgreifen sollte wie als Gönner dramaturgisch durchinszenierter Doom-Metal-Platten. SLEEPLESS bringt den richtigen Gitarrensound zur richtigen Zeit, löst sich ganz locker von jedwedem Einheitsbrei, offeriert kraftvolles Old-School-Riffing und hat zuletzt auch einen Frontmann in ihren Reihen, der die ganze Klaviatur des Heavy-Metal-Shoutings verinnerlicht hat. Wo ist also das Problem?
Nun, grundsätzlich gibt es eigentlich kein größeres, jedoch verzetteln sich die Musiker gelegentlich in ihren dezent progressiven Arrangements und kommen an manchen Stellen ein bisschen von der straighten Fährte ab. Das schleppende 'Cult Of The Narcissist' und das ordentlich stampfende 'Consumed By Vengeance' beispielsweise bringen einen sehr gesunden Grooves aufs Parkett, bewegen sich irgendwo zwischen SANCTUARY und CANDLEMASS vorwärts und packen noch ein bisschen teutonischen Edelstahl im Stile von GRAVE DIGGER hinzu, wählen dann aber einige vertrackte Irrwege, so dass sich der epische Grundgedanke der Songs nur partiell durchsetzen kann. Auch das sphärische 'Transcending The Obsidian Throne' kommt an den interessanten Stellen nicht so recht auf den Punkt, obwohl sowohl die vokale Performance als auch die Gitarren richtig Dampf machen und hier eine Hymne in die Wege leiten, die leider eine Spur zu verkopft ist.
Wie es richtig funktioniert, demonstriert SLEEPLESS derweil im einprägsamen Opener 'Call To The Void' und im semi-balladesken 'Lost Star', dessen CRIMSON GLORY-Vibes nicht ungehört bleiben. Nicht zu Unrecht ist dieser Song auch der beste Track auf der gesamten Scheibe. Von diesem Format hätte SLEEPLESS garantiert noch mehr in petto haben können, würden die Herren aus Portland hin und wieder etwas stärker auf ihr Bauchgefühl hören. Der Prog-Einschlag mag die Songs nicht schädigen, kann sie aber teilweise destabilisieren und nimmt ihnen das mögliche Potenzial, Kultmaterial zu kreieren. Trotzdem ist "Through Endless Black" ein spannendes, weitestgehend überzeugendes Album geworden, das mit etwas mehr Spontaneität aber ganz bestimmt noch mehr aus sich hätte herausholen können.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes