SLEEVE - Masqueraders Hometown Report
Mehr über Sleeve
- Genre:
- (Death) Metalcore
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Ape Rec
- Release:
- 15.01.2011
- Homecoming
- Transmission
- Replace & Forget
- Digital Playground For Roaming Kids
- Limbo Circles
- Eloquence
- Roswell Overdose
- Empires True Silhouette
- Room 622: Past Is Never Dead
- Documents
- Ghosts And Famous Trails
<p class="MsoNormal">Soundtrack to your Achterbahnfahrt.</p>
Hier regiert das absolute Chaos: Mit einer groben und unfassbar verspielt-vertrackten Mischung jeglicher Core-Richtungen, die sich im Laufe der Zeit etabliert haben, drehen die Berliner von SLEEVE mit ihrem ersten Full-Length-Album mal so richtig auf. Generell wird dem Metalcore-Anteil auf "Masqueraders Hometown Report" wohl die meiste Beachtung geschenkt. Konnte man sich bisher durch zwei EPs und einer Split-CD einen ersten Eindruck der Jungs verschaffen, versuchen diese nun mit insgesamt elf weiteren Stücken, mehr Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Hierbei stechen 'Homecoming', 'Eloquence' und 'Roswell Overdose' heraus, gelten die drei Stücke - in meinen Augen zumindest - als Querschnitt des gesamten Silberlings. Jedoch bauen die einzelnen Songs stilistisch aufeinander auf und sind aus diesem Grunde nur recht schwierig voneinander zu trennen.
Auf der Platte fallen zudem die arg sozialkritischen und klug durchdachten Textpassagen gut ins Licht: Generell geht es um das Konzept eines Individuums, das mitten in der berühmt-berüchtigten Midlife-Crisis steckt, sich den Frust über die heutige Gesellschaft von der Seele schreit und seine geheimen Wünsche durch die brachiale Musik von SLEEVE verdeutlicht. Auch der emotionale Teil kommt hier nicht zu kurz, da in der gesamten Spieldauer von rund 30 Minuten stets ein hoher Aggressions- und Wutpegel über Wasser gehalten wird.
Der musikalische Knackpunkt der ganzen Sache liegt jedoch an der Vertracktheit der einzelnen Songs: Bei ihnen geht mit dem Tempo rauf und runter und es herrscht nicht einmal ansatzweise eine gewisse, wohltuende Eingängigkeit. Werden in der einen Sekunde noch Highspeed-Passagen par excellence reingeknüppelt, kommen einige Augenblicke später sehr nachdenkliche und teils ruhige Parts auf. Generell ist eine gewisse Verspieltheit ja ganz anschaulich, aber der Vierer aus Berlin übertreibt es hiermit an allen Ecken und Enden.
Dies merkt man sowohl im instrumentalen, als auch sangestechnischen Teil der Platte: Zwar hat Dude an den Vocals eine recht hörbare Stimme für den Core-Bereich, switcht jedoch alle paar Takte mit der Sangeshöhe hin und her, wodurch "Masqueraders Hometown Report" für den geneigten Hörer eine Gedulds – und vor allem eine nervliche Zerreißprobe darstellt.
Eine harte Kost aus dem Hause SLEEVE, die vor lauter Chaos zwar aus der Masse hinaus sticht, auf lange Sicht jedoch nur geringe Chancen zur Behauptung hat. Manchmal ist die gewohnte Eingängigkeit doch nicht so schlecht, wie ihr teilweise schlechter Ruf.
"Masqueraders Hometown Report" ist - auch aufgrund der Hintergrundthematik - kein schlechtes Werk geworden, im Gegenteil: Hier passt die Musik zum Konzept und wurde bestens in Form gegossen. Für das menschliche Gehör ist dieses Chaos jedoch viel zu komplex und undurchdringlich.
Anspieltipps: Homecoming, Transmission, Eloquence
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp