SLICE OF SORROW - Execution
Mehr über Slice Of Sorrow
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Metal Carnival Records
- Release:
- 30.06.2017
- Of Seduction And Light
- Altar Of Pleasure
- Brutal
- Pay For Pain
- Only Whisper
- False prophet
- Kingdom Of Suffering
- Slowly
- Beast
- Last Tear
Melodic Death Metal mit angezogener Handbremse
Eigentlich war SLICE OF SORROW lediglich als Nebenprojekt gedacht, bei dem INSTORM-Gitarrist Roman Netsev überschüssige Ideen parken wollte, die bei seiner Hauptband nicht so ganz ins klangliche Konzept passten. Nachdem die Band jedoch ansprechendes Feedback auf ihren ersten Demo-Release erhalten hatte, entschloss sie sich kurzerhand, ebenbürtig aufzutreten und zumindest die Felder zu beackern, die bei INSTORM tabu bleiben sollten. Und somit war der Weg frei für "Execution".
Musikalisch haben sich Netsev und seine Mitstreiter fortan dem melodischen Death Metal verschrieben, der hier jedoch eine relativ brave Interpretation erfährt. SLICE OF SORROW wagt sich nicht zu sehr in die Tiefe und kratzt an der Oberfläche der Göteorg-Ausläufer, bei denen hin und wieder auch mal ein paar Keyboard-Einsprengsel oder ein kurzer Blick auf die heimische Folklore erlaubt sei. "Execution" ist ziemlich melodisch, hat seine eingängigen Momenten, kämpft aber auch mit dem Makel, dass die Scheibe nimandem so wirklich weh tut - und das ist das zentrale Problem des Albums.
Denn musikalisch gibt es eigentlich wenig auszusetzen: Die Russen beherrschen ihr Handwerk und streuen ihr Songwriting weit genug in alle Sub-Genres, um nicht als eintönige Retortenkapelle aufzutreten. Aber auch wenn die Leidenschaft hier und dort greifbar ist, fehlt es der Darbietung an Biss und Willenskraft. Warum nicht auch mal mehr beschleunigen und die Screams mit zusäzlicher Inbrunst ins Mikro pfeffern? Oder wie wäre es mit stärker ausgeprägten Rasiermessern bei der vermeintlichen Riffgewalt? "Execution" verschwindet im oberen Durchschnitt, weil die Entschlossenheit der Musiker nicht spürbar ist und sicher nicht wegen eventueller Defizite beim Songwriting. Death Metal sollte nunmal auch eine gewisse Brutalität mitbringen, und das hat SLICE OF SORROW aktuell noch nicht im entsprechenden Maße verinnerlicht.
Anspieltipps: Pay For Pain, Last Tear
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes