SLOUGH FEG - Hardworlder
Mehr über Slough Feg
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Cruz Del Sur / Alive
- Release:
- 24.08.2007
- The Return Of Dr. Universe
- Tiger! Tiger!
- The Sea Wolf
- Hardworlder
- The Spoils
- Frankfurt-Hahn Airport Blues
- Galactic Nomad
- Dearg Doom (HORSELIPS-Cover)
- Insomnia
- Poisoned Treasures
- Karma-Kazee
- Whirling Vortex
- Street Jammer (MANILLA ROAD-Cover)
Beharrlich und in regelmäßigen Abständen von etwa zwei bis zweieinhalb Jahren beehren uns die US-Metaller von SLOUGH FEG (die früher unter dem Namen THE LORD WEIRD SLOUGH FEG firmierten) mit neuen Alben. Und die sind durchgehend gut bis erstklassig. Das Traurige daran ist, dass nur ein Bruchteil der Metalwelt Notiz davon nimmt. SLOUGH FEG touren immer fleißig in Europa und müssen oft vor nur hundert oder noch weniger Zuschauern auftreten, was ich selbst schon erlebt habe. Die Band um Sänger und Gitarrist Mike Scalzi schert sich auch weiterhin einen Dreck um Trends in der Metalwelt. Und SLOUGH FEG ziehen ihr Ding durch. Hier gibt es garantiert keine Keyboards, keine Shouts, keinen Frauengesang und keine Samples, sondern nur eigenständigen, erdigen und auf ziemlich hohem Niveau komponierten Metal im klassischen Stil. Eines der charakteristischen Merkmale von SLOUGH FEG ist die mitreißende, warme Gitarrenarbeit, die verspielt und melodiös klingt.
Eröffnet wird diese Scheibe mit dem recht schnellen, dramatisch klingenden Instrumental 'The Return Of Dr. Universe', das enorm treibend klingt und fast nahtlos in das mittelschnelle 'Tiger! Tiger!' übergeht. Der Refrain klingt regelrecht hymnenhaft. In der zweiten Hälfte gibt es feinste Gitarrenleads und wundervolle Melodien, die gewisse Einflüsse von IRON MAIDEN und THIN LIZZY durchschimmern lassen. 'Tiger! Tiger!' ist ein hervorragender Track mit enormen Ohrwurmqualitäten geworden. 'The Sea Wolf' weist deutliche Folkeinflüsse auf und es dominiert hier die Akustikgitarre. Der Titeltrack 'Hardworlder' ist ziemlich abwechslungsreich geraten und macht auch nach dem x-ten Hören noch sehr viel Spaß. Hier steckt alles drin: treibende Melodien, fette Riffs, Blueseinflüsse und gekonnt aufgebaute Spannungsbögen.
Einen besonders mitreißenden Groove erzeugen SLOUGH FEG beim 'Frankfurt-Hahn Airport-Blues', der anfangs fulminant und wild startet und in einen echten Heavy Blues übergeht. Mike Scalzi und Angelo 'Don' Tringali lassen ihre Äxte ordentlich kreisen. Rau und unwiderstehlich laden SLOUGH FEG hier zum Mattenkreisen ein. Da qualmen regelrecht die Boxen. Sehr cooler Track! Das flotte Instrumental 'Galactic Nomad' wuselt zackig aus Boxen und auch hier gibt es coole Gitarrenleads en masse. Mit 'Dearg Doom' haben SLOUGH FEG einen alten Titel der irischen Rockband HORSELIPS gecovert. 'Dearg Doom' (das Original stammt aus dem Jahr 1973) ist ebenfalls bluesgetränkt und hört sich einfach cool an. Gerade hier zeigt sich, dass die Band treibenden Hardrock-Bands der 1970er sehr viel näher steht als brutalen US-Power- oder Thrash-Bands beispielsweise. 'Insomnia' groovt von vorne bis hinten und erinnert im Gitarrenbereich nicht selten an THIN LIZZY. Das Album endet, wie es begonnen hat, nämlich turbulent und mitreißend. Das Instrumental 'Whirlwind Vortex' klingt ähnlich dramatisch wie der Opener 'The Return of Dr. Universe' und prescht eindringlich nach vorne los. Als Bonustrack haben sich SLOUGH FEG wiederum eine Coverversion ausgesucht. 'Street Jammer' von MANILLA ROAD wird recht originalgetreu umgesetzt. Mike Scalzi singt hier um einiges tiefer als auf dem Rest des Albums, um ein ähnliches stimmliches Timbre wie Mark 'The Shark' Shelton (MANILLA ROAD) zu erzeugen. Das Ganze klingt nicht spektakulär, aber gekonnt und macht Spaß.
Die Produktion von "Hardworlder" klingt erdiger und deutlich rauer als die des Vorgängeraltums "Atavism" (2005). Die Scheibe ist auch weniger höhenlastig produziert als der Vorgänger. "Hardworlder" ist trotz erdiger Produktion transparent genug in Szene gerückt, so dass die wohlig rauen Klänge die Wirkung in euren Lauscher nicht verfehlen werden. Originell und wirklich gelungen ist auch das Comic-artige Cover-Artwork des Albums.
SLOUGH FEG haben es geschafft, mit der vorliegenden Scheibe das Vorgängeralbum "Atavism" zu toppen. "Hardworlder" ist nur eine Haaresbreite schwächer als "Traveller" (2003), das bisher stärkste Album der Band. Insgesamt eine klasse Scheibe, die US-Metal-Fans wärmstens und ohne Abstriche empfohlen werden kann. Kaufen!
Anspieltipps: Tiger! Tiger!, Frankfurt-Hahn Airport Blues, Hardworlder, Insomnia
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Martin Loga