SLOW - Abîmes I
Mehr über Slow
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Aural Music
- Release:
- 08.12.2023
- Implode
- Barren
- Abyss
- Collapse
Der erneute Fluss der mangelnden Variabilität.
Es gibt Bands, die in der allgemeinen Kritikermeinung immer gute Ergebnisse produzieren und die irgendeinen Bonus in der Betrachtung ihrer Werke bekommen, der für mich persönlich nicht nachvollziehbar ist. Zu diesen Acts gehört zweifelsohne auch SLOW, eine belgische Duo-Geschichte, die sich dem Funeral Doom verschrieben hat und dieses Genre auch reichlich fleißig beackert. "Abîmes I" ist bereits der siebte Longplayer in den letzten anderthalb Dekaden und ein weiterer dieser Tonträger aus der üppigen Diskografie, der seinen zündenden Funken nicht mitliefern möchte - und das auch schon wieder aus den gleichen Gründen wie auf den vorangegangenen Scheiben.
Es ist einfach unglaublich schwierig, mit einer Platte warm zu werden, die im einheitlichen Tempo eine ganze Dreiviertelstunde gestaltet, dabei auch in der rhythmischen Gestaltung extrem steif wirkt und darauf vertraut, dass der doomige Fluss der halbwegs melodischen Gitarren es schon richten wird. An und für sich sind Nummern wie 'Barren' oder 'Abyss' sicherlich eine Weile hörenswert, weil sie eine intensive Atmosphäre aufbauen und diese auch aufrechterhalten, da jedoch zwischendurch so gut wie gar nichts geschieht, was auch nur einen minimalen auflockernden Effekt haben könnte, ist genau jene Intensität schnell wieder verpufft und schwimmt mit den epischen Gitarren langsam wieder dahin.
In der Regel sind Alben wie "Abîmes I" echte Grower, sprich Scheiben, die mit jedem Durchgang wachsen und dem Zuhörer irgendwann den Schlüssel für ihren gut versperrten Tresor in die Hand geben. Irgendwie will das bei SLOW jedoch seit dem Debüt aus dem Jahr 2007 nie so recht geschehen, auch wenn man die musikalische Intelligenz der beiden beteiligten Musiker nicht wirklich infrage stellen möchte. Aber auf lange Sicht gibt auch die neue Veröffentlichung zu wenig brauchbaren Input und versteckt sich erneut viel zu sehr hinter der vermeintlichen Kraft der Slow Motion. Mir ist bewusst, dass diese Meinung in der Szene sicherlich nicht auf allzu viel Gegenliebe stößt, doch der eigene Konsens bleibt, dass es in diesem Genre bessere Acts gibt, die auch nur an einigen wenigen Stellschrauben drehen müssen, um aus der gleichen Vorlage mehr herauszuschlagen. "Abîmes I" ist sicherlich hörenswert - aber leider nicht so besonders, wie man es sich für ein Werk aus diesem Sektor wünschen würde.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes