SLOW ORDER - Eternal Fire
Mehr über Slow Order
- Genre:
- Doom / Stoner Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 14.06.2019
- Eternal Fire
- Obsessive Tale
- Serpent's Son
- Eclipse
- Kanavar
- The Hunter
- Starweed
- Black Mass
Instrumentaler Doom auf hohem Niveau.
Zum 10-jährigen Bandjubiläum veröffentlichen die Italiener SLOW ORDER ihr zweites Album, dennoch ist mir persönlich die Band bis dato völlig unbekannt gewesen. So gehe ich also auch völlig unvoreingenommen und ohne Erwartungen an "Eternal Fire" heran; Erwartungen ergeben sich höchstens durch die Etikettierung "Stoner", die einem auf dem Promo-Zettel mitgegeben wird. Was ich dann allerdings auf die Ohren bekomme, hat eine deutliche Härte und geht nach meinem Geschmack eher in die Ecke des Doom, was mir allerdings sehr gut gefällt.
Der erste Song des instrumentalen Albums ist der Titeltrack 'Eternal Fire' und könnte mit seinen Gitarren-Soli und dem forschen Rhythmus auch aus den Saiten und Trommeln einer härteren AOR-Combo stammen. 'Serpent's Son' ist das erste doomige Highlight und lässt mich über weite Strecken unweigerlich mit dem Kopf nicken: ein gutes Zeichen. Nach einem kurzen aber gelungenen Zwischenspiel folgt mit 'Kanavar' dann ein echtes Statement des Trios aus Bologna. Der längste Song groovt mit fettem Riffing so richtig schön durch das ewige Feuer und legt genau das richtige Maß an Härte an den Tag, um auch dem letzten Zweifler zu verdeutlichen, dass er es bei SLOW ORDER nicht mit beliebigem Stoner-Rock zu tun hat, sondern mit einer ernstzunehmenden Metal-Band, der es gelingt, verschiedene Spielarten gekonnt zu touchieren und dabei dennoch nicht schwammig zu werden. Auch die noch ausstehenden drei Songs schaffen es, für sich zu stehen und sich dennoch mit dem Rest in eine Alben-Einheit zu fügen: Kein Song klingt wie der andere, jeder einzelne geht in eine etwas andere Richtung.
Über die Spieldauer von etwa 34 Minuten habe ich fast durchgängig das Gefühl, im Proberaum zu sitzen und der besten Jam-Session beizuwohnen, die die Band je gespielt hat. Zwischen mir und den Musikern scheint nicht eine Kette aus Mischpult, Tonspuren, Master-Tape, Presswerk und so vielen mehr geschaltet zu sein - so unmittelbar kommt das Fabrizierte an meinen Ohren an. Das ist ein Gefühl, das Gänsehaut verursachen kann und nur noch weiter zur unglaublich hohen Klasse von "Eternal Fire" beiträgt. Ganz großes instrumentales Kino!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Daniel Lindhorst