SLUDGE - Lava
Mehr über Sludge
- Genre:
- Doomcore / Industrial / Atmospheric Death Metal
- Label:
- Mighty Music / Twilight
- Release:
- 23.05.2008
- 60 MM
- Idi Na Hui
- Lava
- Carnivore
- Below
- Monolith
- Machine
- Inquisition
- The End
Sie gelten als die härteste Band aus der Eidgenossenschaft und offerieren uns auf ihrem aktuellen Silberling "Lava" einmal mehr eine in sich stimmige, ungemein brachiale Mixtur aus Death Metal, Noise und experimentellen Klängen, zu der eine gesunde Dosis Hardcore, aber auch heftige, und dennoch rockige Eruptionen, sowie eine satte Portion musikgewordener Zähigkeit, die dem Titel "Lava" mehr als gerecht wird, beigemengt wurde.
Das Quartett, dessen Mastermind SAMAEL-Gitarrist Makro ist, wurde in den 90er Jahren gegründet und hat seit damals massiv am eingangs erwähnten Ruf gearbeitet. Die Brachialität ihrer Landsmänner CELTIC FROST, EXCRUCIATION und SAMAEL zu deren Beginnzeiten haben SLUDGE ebenso inne, wie auch die sympathisch-rumpelige Brutalität von ENTOMBED zu deren mächtigster Death'N'Roll-Phase. Zwar gehören die Herrschaften nicht unbedingt zu den fleißigsten Zeitgenossen, denn bereits zwischen ihren letzten Alben "Scarecrow Messiah" und "Yellow Acid Rain" lagen satte vier Jahre und ebenso viel Zeit haben sich SLUDGE auch nun wieder gelassen, doch dafür macht es den Anschein, als ob die Tracks allesamt durch eine gewisse Reifezeit an Heftigkeit gewinnen würden und demnach auch nicht unbedingt spontan im Studio eingespielt worden sind.
Zwischen dem letztgenannten Album und "Lava" hat es allerdings auch mächtig gerappelt im Karton, weshalb uns die Eidgenossen nun mit Odin einen neuen Sänger und mit Ulik einen neuen Bassisten präsentieren. Was sich keinesfalls geändert hat, ist die Kompetenz dieser Formation eine beängstigende, eiskalte Atmosphäre zu erschaffen. Diese jedoch klingt weder an etwaige Schwarzmetall-Provenienzen angebiedert, noch zu sehr industrialisiert, sprich lediglich auf mechanisch-technisch intoniertem Ursprung basiert. Viel mehr ist es die harsche, bewusst unmelodische Vorgangsweise und der nicht minder brutal ausgeführte Sound, der diese einzigartige Atmosphäre entstehen lassen.
Aber SLUDGE bauen keinesfalls nur auf darauf auf, sondern wissen viel mehr durch ihre abwechslungs- und variantenreich angelegten Tracks den Zuhörer regelrecht gefangen zu nehmen. Mich persönlich packen SLUDGE vor allem in den zum Teil hypnotisch wirkenden Slow-Tracks, wie 'Below', das an gnadenloser Härte wohl kaum zu übertreffen ist, aber auch in den Up-Tempo-Nummern verfehlen SLUDGE ihre Wirkung nicht. Der seinem Titel in Summe gerecht werdende 'Monolith' kommt als besonders schmerzhafter Bastard aus den Boxen und zählt ebenso zu einem der Highlights dieses Stückes musikgewordener Brutalität, wie auch die längste Nummer, das knapp neunminütige 'Inquistiiton', das in der Tat bedrohlich klingt und den Ruf dieser Band, eine der härtesten überhaupt zu sein, weiterhin zementieren wird.
Anspieltipps: Below, Monolith, Inquisition
- Redakteur:
- Walter Scheurer