SLUG CHOP - Face Yourself
Mehr über Slug Chop
- Genre:
- Alternative Metal / Nu Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Wanikiya Record
- Release:
- 20.10.2022
- Cover It Black
- Holy
- Sink
- Something You Can't Keep
- Yuti
- Nu Refugees
- Face
- Kill
- Mangusta
Ziemlich lahmer und schlecht klingender Nu-Metal-Abklatsch ...
Es gibt Bands, da genügt ein kurzer Blick auf ein paar Livebilder und das generelle Artwork, um zu erahnen, auf welchen Zug selbige aufspringen möchten. Die Italiener SLUG CHOP sind ein genau solcher Fall, denn mit ihren goldenen Masken und ihrem allgemeinen Auftreten fährt das Sextett ganz offensichtlich auf dem Trittbrett der SLIPKNOT-Eisenbahn. Bleibt eigentlich nur die Frage, ob das Debüt "Face Yourself" musikalisch ein ebenso offensichtlicher Abklatsch der amerikanischen Nu-Metal-Superstars geworden ist.
Glücklicherweise ist das aber nicht der Fall, denn auch wenn die Maskenmänner aus Iowa in den härteren Momenten ihre Spuren hinterlassen haben, würde ich SLUG CHOP insgesamt eher als melodischen Alternative Metal mit ordentlicher Nu-Metal-Schlagseite, sporadischen Crossover-Anleihen und ein paar LACUNA COIL-Ausflügen einordnen. Mit den Größen der jeweiligen Genres kann die Truppe aus dem süden Europas dabei aber noch lange nicht mithalten, denn insgesamt wirkt "Face Yourself" auf der gesamten Distanz noch nicht wirklich rund und ausgegoren. So hat das Sextett zwar durchaus einige gute Ideen im Gepäck und auch einzelne Momente lassen immer wieder aufhorchen, doch ingesamt lässt sich keiner der neun Tracks als wirklicher Höhepunkt beschreiben.
Am besten präsentiert sich noch der Opener 'Cover It Black', der zumindest ein paar coole Gitarrenleads und eine ordentliche Hookline im Gepäck hat. Und ja, auch 'Sink' kann mit seinem wilden Ritt zwischen LIMP BIZKIT und DISTURBED in Teilen überzeugen und lässt mich wenigstens kurzzeitig aufhorchen. Der Rest der Scheibe leidet aber vor allem unter einigen latenten Mängeln beim Songwriting und einem Klangbild, das maximal einer Demo angemessen wäre. So klingt das Schlagzeug großteils recht flach und drucklos, die Gitarren haben nie die nötige Präsenz in den Mitten und generell hat man das Gefühl, über der gesamten Produktion würde ein dicke Wolldecke liegen, die sämtliche Höhen und Dynamik unter sich begräbt. Ob der Gesang dabei ebenfalls unter der schlechten Aufbereitung in der Nachbearbeitung leidet, oder schon bei den Aufnahmen nicht mit der nötigen Überzeugung eingesungen wurde, kann ich im Nachhinein nicht wirklich beurteilen.
Fest steht aber, dass "Face Yourself" unter dem Strich nur eine schwache Nu-Metal-Scheibe geworden ist, die in nahezu allen Belangen noch Eigenständigkeit und Qualität vermissen lässt. Bleibt zu hoffen, dass das Sextett mit etwas mehr Erfahrung eine eigene Identiät findet und beim nächsten Mal mit einer besseren Produktion gesegnet wird, denn in ihrer aktuellen Form wird diese Scheibe wohl nur im Dunstkreis der Band Anklang finden.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs