SMAXONE - Regression
Mehr über Smaxone
- Genre:
- Atmosphere Metal
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 29.08.2005
- I See You Part 1
- Regression
- Freedom 2003
- Smiling
- Waiting
- Bad Sensation
- Dead But Alive
- Afterlife
- If You Could
- I See You Part 2
Das ist geil! SMAXONE musizieren so wunderschön, so bitterböse, so heavy und so klangweltlich offen, dass ich mich sofort an DEVIN TOWNSENDs Soloprojekt erinnert fühle. Schon der titelgebende Opener könnte nach dem einleitenden Intro 'I See You Part 1', angefangen beim Gesang, über die Sounds bis hin zur Instrumentierung auf dessen "Ocean Machine" oder sogar "Terria" stehen. Na ja, dreist geklaut, könnte man sagen. Ich finde die Ähnlichkeiten auch schon etwas mehr als nur frappierend und hebe dennoch beide Daumen und mein Fortpflanzungsgerät für diese Band, da sie es schaffen, traumwandlerisch monumentale und wahrhaft große Klangsphären, die nicht selten pure positive Stimmungen erzeugen, mit der Härte des Heavy Metal zu vereinen und dabei frisch und unverbraucht wie eine brandneue Autohupe zu klingen.
Mit 'Freedom 2003' wird es düsterer, mit synthetischen Drumattacken unterlegt. Kein Wunder, brettern doch einige MNEMIC-Mitglieder im Hintergrund durchs Wurzelwerk. Brachial stampfender Power Metal mit dem siebten Sinn für killende Chöre und dezent melancholische Stimmungen, so würde ich das Konzept SMAXONEs beschreiben wollen, das schon bei den ersten beiden Tracks sticht wie Sau. 'Smiling' verbindet dezente MARILLION-Elemente mit der Melancholie alter PARADISE LOST und tonnenweise elektronischen Spielereien. Melodiös bis zum Abwinken, kann dieser Song gar nicht an den Ohren vorbeischrammen.
Das anschließende 'Waiting' trampelt in den Strophen mit seinem Stakkatoriff alles in Grund und Boden, um im Refrain in die breitwandigste und mainstreamigste Hymne zu kippen, die man sich nur vorstellen kann. Kitschig? Nöö, es passt wie Arsch auf Eimer, glaubt mir. 'Bad Sensation' zeigt dann die thrash´n´rollige Seite der Band, allerdings immer mit der melodiösen Komponente der unglaublich eingängigen Gesangslinien in der Hinterhand. Im Anschluss bietet 'Dead But Alive' straighten Metal mit einem etwas seichten Refrain, der mir schon fast zu stromlinienförmig ist. Na ja!
Bei 'Afterlife' sehe ich die Blumen wachsen, so fröhlich und beschwingt läuft die Chose durch die Leitungen. Einfach schön! Die Schlusszweier 'If You Could' und 'I See You Part 2' sind dann wieder ein heißer Kandidat für TOWNSENDs "Ocean Machine". Das sagt ja wohl alles!
Kommen wir bei so viel Plus zum großen Minus der Scheiblette. Es wurde meiner Meinung nach zu viel Augenmerk auf die Synthiesounds und Flächen gelegt und dabei völlig der Druck der Klampfen und vor allem des Schlagzeugs vergessen. Zu leise, zu schwach auf der Brust. Schade, mit mehr Pfund würde mich "Regression" schlichtweg aus den Latschen blasen. So bleibt ein Rundling mit sehr, sehr geiler Musik und einem soundtechnischen Makel. Hoffentlich wird dieser zum nächsten Wiederhören behoben, wenn die Dänen zum Zweitschlag ausholen. Leute mit Sinn für harte, musikalische Schönheit sollten trotzdem reinhören.
Anspieltipps: Regression, Waiting, Afterlife
- Redakteur:
- Alex Straka