SMELTZ - Schön ist anders
Mehr über Smeltz
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Finest Noise
- Release:
- 25.10.2019
- Architekten
- Schöne neue Welt
- Gute alte Zeit
- M-E-L-T
- Nemesis
- Gunst
- Schall und Rauch
- Der Kuss
- Diese Wahrheit
- Strange
- Schrei
- B72
- Weit offen
- Wildes Kind
Zweischneidiges Schwert
Recherchen zufolge kam "Schön ist anders" bereits vor rund einem Jahr auf den Markt, wurde aber von Membran/The Orchard nun erneut veröffentlicht. Damals wie heute gab und gibt es im edlen Digipack deutschsprachigen Hardrock aus dem Hause SMELTZ zu hören, der – durchaus beabsichtigt – nicht ganz akzentfrei vorgetragen wird. Man hört diesen Jungs ihren Wienerischen Ursprung also in jeder einzelnen Sekunde an.
In eine einzelne Genre-Schublade kann man die Jungs dabei nun wahrlich nicht stecken – eher hört man eine lautstarke Mixtur aus Alternative Rock, Grunge, den Nu-Metal-Anfängen gegen Ende der 1990er Jahre sowie einer dicken Portion Heavy Rock. Ein bisschen MOTÖRHEAD und METALLICA zur "Load"- und "ReLoad"-Phase ist auch mit von der Partie. Und wer darüber hinaus dem österreichischen Dialekt nicht ganz abgeneigt ist, darf sich an ordentlicher Härte, ein paar richtig strammen Hits, treibender Rhythmik und eben bei Gefallen auch einer gewissen Sympathie erfreuen.
Vergleiche zu FALCO sind bei SMELTZ sicherlich angebracht und aufgrund dessen definitiv eine Erfahrung, die man gerne macht. Songs wie 'Architekten' oder 'Schöne neue Welt' geben gleich zu Beginn die etwas offensive Marschroute der Österreicher vor, während es im weiteren Verlauf ihres Debüts mit 'Gunst' oder 'Der Kuss' auch mal etwas ruhiger werden kann. Der Grundtenor ist aber klar: Es geht mit Gitarren, Bass und dem Wiener Dialekt munter nach vorne.
Ich muss jedoch gestehen, dass weniger Songs auch ausreichend gewesen wären und eine Spielzeit von über einer Stunde mit dieser doch für ungeübte Ohren leicht überfordernder Ausrichtung zu viel des Guten ist. Denn speziell gegen Ende der Platte geht SMELTZ ein wenig die Puste und mir ein wenig die Nerven aus, denn so unterhaltsam sich der Beginn auch gestaltet, desto glücklicher ist man, wenn nach Ablauf von "Schön ist anders" wieder Ruhe einkehrt.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp