SMITH/KOTZEN - Smith/Kotzen
Mehr über Smith/Kotzen
- Genre:
- 70er Rock / Blues
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- BMG (Warner)
- Release:
- 26.03.2021
- Taking My Chances
- Running
- Scars
- Some People
- Glory Road
- Solar Fire
- You Don’t Know Me
- I Wanna Stay
- ‘Til Tomorrow
Das Rockalbum des Jahres!
Bereits die Ankündigung eines gemeinsamen Albums von IRON MAIDEN-Gitarrist Adrian Smith und Richie Kotzen, dem Sänger und Gitarristen der WINERY DOGS, mit der gleichzeitigen Veröffentlichung der ersten Single 'Taking My Chances', einer rohen und leicht bluesigen Nummer, sorgte bei mir für eine gewisse Vorfreude, dass sich da eine ziemlich coole Scheibe ankündigte. Als dann im Februar als weiterer Appetizer das Video zu der genialen klassischen Bluesnummer 'Scars' veröffentlicht wurde, war mir klar: Sollte der Rest des Songmaterials auch nur annähernd das halten, was eben diese beiden Vorabauskopplungen versprechen, erwartet uns ein großes Werk.
Genau das ist es dann auch geworden. Und auch wenn 'Scars' zumindest für mich alles überstrahlt - der Song sorgt auch nach dem x-ten Durchlauf bei mir für Gänsehaut - so haben hier zwei Ausnahmemusiker gemeinsam eines der besten Rockalben der letzten Zeit erschaffen. Tief inspiriert vom Rock der 70er, enthält dieses Meisterwerk neun Stücke, die alle auf ganzer Linie überzeugen können. Dass sowohl Adrian Smith als auch Richie Kotzen begnadete Songwriter sind, haben sie ja in der Vergangenheit schon oft genug bewiesen. Und hier hat nun zusammengefunden, was zusammen gehört. Es gibt hin und wieder diese magischen Kombinationen, die prädestiniert sind, Großes zu schaffen. Dies ist eine davon. Beide teilen sich sowohl Gesang, Bass und die Gitarrenarbeit. Richie Kotzen spielt auf insgesamt fünf Stücken Schlagzeug und wird davon nur von seinem langjährigem Freund und Tourpartner Tal Bergman auf 'You Don’t Know Me', 'I Wanna Stay' und 'Til Tomorrow' vertreten. Als besonderes Bonbon sorgt Adrians IRON MAIDEN-Kollege Nicko McBrain bei dem Track 'Solar Fire' für den nötigen Groove.
Die Gitarrenarbeit ist selbstredend pähonmenal und vor allem die Solos beider Protagonisten herausragen, stellenweise von einem anderen Stern, Gänsehaut garantiert. Erwähnen möchte ich hierbei auch, dass sowohl Adrian Smith als auch Richie Kotzen irgendwelche sowieso nicht vorhanden Egos komplett außen vor gelassen haben. Hier haben beide ihr Können komplett den einzelnen Songs gewidmet. Auch gesanglich gibt es rein gar nichts auszusetzen. Dass Richie ein sehr guter Sänger mit jeder Menge Soul in der Stimme ist, ist bekannt. Adrian kannte ich von seinen früheren Projekten wie A.S.A.P. als durchaus guten Sänger, aber seine Leistung hier übertrifft alles von ihm vorher gehörte. Mit seiner leicht rauchigen Stimme kann er vor allem bei den bluesigen Stücken glänzen. Habe ich dabei schon 'Scars' erwähnt?
Adrian Smith und Richie Kotzen ist mit diesem Debüt das Rockalbum des Jahres gelungen, ich habe echt keine Ahnung, wer oder was "Smith/Kotzen" dieses Jahr noch toppen soll. Diese Kollaboration schreit zudem nach einer Fortsetzung; wäre schade, wenn da nicht noch mehr kommen würde. Und falls ich mir etwas wünschen darf, dann sehr gerne auch eine gemeinsame Tour, sollte das irgendwann wieder uneingeschränkt möglich sein. Denn Mucke dieser Art gehört auf die Bühne.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Tommy Schmelz