SMITHS, THE - The Smiths
Mehr über Smiths, The
- Genre:
- Indie
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Wea International (Warner)
- Release:
- 13.11.1993
- Reel Around The Fountain
- You've Got Everything Now
- Miserable Lie
- Pretty Girls Make Graves
- The Hand That Rocks The Cradle
- This Charming Man
- Still Ill
- Hand In Glove
- What Difference Does It Make?
- I Don't Owe You Anything
- Suffer Little Children
Absolute Glanztat der wegweisenden Band.
THE SMITHS sind Kult, sind wichtig, sind provokant, sind Indie, sind Ikonen, sind einfach nur gut. Alles fing 1984 mit dem selbstbetitelten Debüt an, welches - nehmen wir es vorweg - ihr (für mich) bestes Album ihrer überschaubaren Diskographie darstellt. Allein das Cover und wie die Farben lila und grau-weiß auf einen wirken, versprüht schon einen Hauch Traurigkeit.
Dabei vermutet man diese nicht unbedingt bei der Band um Sänger Morrissey und Gitarrist Johnny Marr. Für viele sind THE SMITHS eine poppige Gitarren-Pop-Band aus den 80ern, die flotte, poppige Nummern der Marke 'This Charming Man' veröffentlichen. Klar, dieser Song gehört zum Besten, was die Band je geschrieben hat und ist das Highlight von "The Smiths", dennoch hat die Kultband mehr zu bieten.
Mit 'Miserable Lie' ist ein fast schon punkiger Song auf der Platte vertreten. Nie wieder klang die Band dermaßen "roh" wie in diesem Lied. Oder 'Pretty Girls Make Graves', wenn Morrissey mit traurigem Unterton singt: "I lost my faith in womanhood/I lost my faith in womanhood/I lost my faith". Oder der leicht wütende Unteron im tollen 'What Difference Does It Make?' in Zeilen wie "I stole and I lied and why? Just because you asked me to".
Doch wo die Texte oft vielen jungen Männern aus der Seele sprechen, wirft man der Band durch die Songs 'Reel Around The Fortain' und besonders 'Suffer Little Children' pädophile Vorlieben vor. Wie so oft allerdings ist dies nur ein leerer Vorwurf - erfolgreichen Rock Bands musste man früher quasi irgendwas vorwerfen. Morrissey hat sich allerdings seine provokante Ader bis heute erhalten.
Musikalisch bietet man 80er Jahre Indie, der noch Jahre später viele Bands beeinflusst hat und immer noch tut. Doch kaum eine andere Band ist dermaßen intensiv auf diesem Gebiet wie THE SMITHS. Selbst die Kollegen von THE CURE müssen den Hut ziehen. Johnny Marr zaubert feine Melodien auf seiner Gitarre hervor, die von einer mehr als soliden Rhythmusfraktion perfekt in Szene gesetzt werden.
Das Schöne ist, dass man hier zu jeder Zeit die 80er deutlich heraus hört und die Gruppe doch so zeitlos klingt. Die Produktion ist bei weitem nicht mit aktuellen Hochglanz-Produktionen aus dem Hause Nuclear Blast zu vergleichen. Dafür ist sie für 1984 ziemlich gut und versprüht viel Charme und Wärme.
"The Smiths" ist mein Liebling der Band. THE SMITHS haben vier Alben veröffentlicht, die allesamt Klassiker sind und jeder hat einen anderen Favoriten. 1984 klang die Gruppe allerdings für ihre Verhältnisse noch recht roh und ungeschliffen und gerade deswegen ziehe ich diese Platten den anderen vor. Absolute Blindkaufempfehlung.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Sebastian Berning