SMOKEY BASTARD - Tales from the Wasteland
Mehr über Smokey Bastard
- Genre:
- Folk Punk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Bomber Music (Broken Silence)
- Release:
- 17.02.2012
- Wasteland
- Token Folkin'
- Eden Home [Pt. I]
- Mongrel
- My Son John
- Mong Some Hoof
- Yuppie Dracula
- Boatepitaph [Pt. Ii]
- Cheer Up, Love (Worse Things Happen At Sea) [Pt. Iii]
- Aspirations, I Have Some
- Dear Mol
- Bad Reception
- Mamma Mia
Variantenreicher Irish Folk Punk. Nur schade, dass das anfängliche Songwriting-Niveau nicht bis zum Schluss gehalten wird
SMOKEY BASTARD servieren auf ihrem zweiten Album "Tales From The Wasteland" stimmungsvollen Irish Folk Punk. Die Mucke ist energievoll, den Rhythmus wippt man ganz automatisch nach wenigen Sekunden mit, die Melodien gehen gut ins Ohr und die Refrains laden schnell zum Mitgrölen ein. Der flotte Opener 'Wasteland' ist ein besonders gelungenes Exemplar dieser Art, dessen Atmosphäre man sich nicht entziehen kann. Aber auch sonst haben die Briten ein Songwritinghändchen für diese Musik und variieren dabei noch so gut wie möglich und lassen unterschiedliche Emotionen in die Stücke einfließen.
So ist 'Eden Holme (Pt. I)' trotz eingängiger Melodie etwas melancholisch veranlagt, 'Mongrel' wirkt anfangs sehnsüchtig und steigert sich im weiteren Verlauf zu einer wahren Humppa-Nummer, während bei 'My Son John' ein A-Capella-Shanty-Chor auf den Plan tritt. Und das Ganze stets mit einem schönen Pub-Flair. Mit 'Mong Some Hoof' haben SMOKEY BASTARD ein eindrucksvolles Instrumental auf Lager, bei dem die Mandoline angesichts dieser Bearbeitung sicherlich zu glühen beginnt. Und in 'Yuppie Dracula' werden ganz dezent, aber sehr passend ein paar osteuropäisch klingende Harmonien eingeflochten.
Bis dahin schlagen sich die Briten richtig gut, doch in der zweiten Albumhälfte gehen ihnen leider so ein bisschen die Ideen aus. Die Kompositionsqualität sinkt von sehr gut mehr in Richtung solide oder nett, was insgesamt ein bisschen schade ist. Vielleicht hätten sich SMOKEY BASTARD doch noch mehr ins Songwriting reinhängen und manchem Stück eine sorgfältigere Ausarbeitung zukommen lassen sollen. Sie verschenken hier Potenzial und Punkte. Kann man bis Track sieben praktisch alles als Anspieltipps heranziehen, fällt in der zweiten Hälfte nur das variantenreiche 'Dear Mol' positiv ins Gewicht. Und über das ABBA-Cover 'Mamma Mia' legen wir lieber den Mantel des Schweigens.
Die handwerkliche Vorstellung der Briten ist in Ordnung. Besonders das Spiel von Mandoline und Banjo gefällt mir gut, aber auch die ganze Abstimmung zwischen punkiger Energie und traditionellen Melodien kann man als gelungen ansehen. Die rauen Vocals sind genretypisch, hauen mich jetzt aber nicht vom Hocker.
Im Fazit ist "Tales From The Wasteland" ein gutes Album, die Klasse von DROPKICK MURPHYS oder FLOGGING MOLLY erreichen SMOKEY BASTARD jedoch heuer noch nicht. Da in der ersten Albumhälfte aber einige starke Songs zu entdecken sind, sollten Anhänger des Folk Punk das Werk ruhig antesten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Steve Muench