SMOKEY FINGERS - Columbus Way
Mehr über Smokey Fingers
- Genre:
- Southern Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Tanzan Music / Fastball / Sony Music Neo
- Release:
- 23.09.2011
- Old Jack
- The Lover
- Chains Of Mind
- Born To Run
- Ride Of Love
- Over The Line
- Die For The Glory
- The Good Countryside
- Sweet Tears
- Country Road
- Crazy Woman
- Devil's Song
Southern Rock aus der italienischen Provinz
Blickt man auf die Zutaten, die auf dem SMOKEY FINGERS-Debüt "Columbus Way" verwendet werden, sollte man tatsächlich meinen, hier sei eine typisch-erfahrene Band aus den amerikanischen Südstaaten am Start. Dass der recht ansprechend musizierende Vierer hingegen aus dem italienischen Provinznest Lodi stammt, ist eine ziemliche Überraschung, gerade weil das Dutzend neuer Songs wirklich sehr authentisch, rau und mit deutlichem Bezug zu den Klassikern komponiert ist. Und dabei setzten die vier Spaghettis eigentlich auf einen sehr modernen, druckvollen Sound!
"Columbus Way" startet jedoch zunächst einmal als reines Hardrock-Album mit einigen gefühlvollen Passagen, aber genauso vielen kantigen Elementen. Vor allem Frontmann Gianluca Paterinti mit seinem Whiskey-getränkten Organ ist ein echter Überzeugungstäter, der selbst den einen oder anderen trägen Moment kaschieren kann und die leichten Durchhänger, die sich eben gerade in der Startaufstellung eingeschlichen haben, mit seiner Performance vertuschen kann - ansonsten wäre es nämlich um vergleichsweise unspektakuläre Songs wie 'The Lover' oder 'Chains Of Mind' schnell geschehen.
Sobald SMOKEY FINGERS dann jedoch etwas mehr Leidenschaft ins Songwriting legen und sich auch schon einmal von epischen, erhaben getragenen Stücken führen lassen, lässt die Lodi-Truppe nichts mehr anbrennen. Semi-Balladen wie 'Sweet Tears' und 'Devil's Song' sind alles andere als SKYNYRD in der Light-Fassung, kraftvolle Rocker wie 'The Good Countryside' und 'Die For The Glory' die Heavy-Rock-Variante von MOLLY HATCHET, kurze Epen wie 'Ride Of Love' und 'Country Road' schließlich das Salz in der Suppe, welches jeden Anflug von Pathos schnell im Keim erstickt.
Sieht man mal von der nicht ganz so starken Anfangsphase ab, ist "Columbus Way" ein durchaus hörenswertes Southern-Rock-Werk, das die Klassiker des Genres zwar nicht antastet, aber definitiv auf Augenhöhe mit den vermeintlich Großen agiert. Da braucht es am Ende dann auch keinen Exotenstatus, um diesen Sound spannend und interessant zu gestalten - selbst dann nicht, wenn die Songs unterm Strich alles andere als originell sind!
Anspieltipps: Sweet Tears, The Good Countryside, Devil's Song
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes