SMOULDER - Dream Quest Ends
Mehr über Smoulder
- Genre:
- Epic Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Cruz Del Sur Music
- Release:
- 13.03.2020
- Dream Quest Ends
- Warrior Witch Of Hel
- Cage Of Mirrors
- Sword Woman
- Voyage Of The Sunchaser
- The Queen Is Gone
Der erhoffte Knaller ist da.
Zurecht wurde letztes Jahr das SMOULDER-Debüt bei uns abgefeiert. Mit "Dream Quest Ends" wurde schnell eine EP nachgeschoben, die es wirklich in sich hat. Angefangen beim kitschigen Fantasy-Cover (die beste Art der Metalcover in meinen Augen) geht es weiter mit dem gewohnt hochklassigen Gesang und dem leicht angedoomten Epic Metal, der die Band so sympathisch macht. Wer 36 Minuten als EP verkauft, macht sich sicher auch nicht unbeliebt. Geboten werden stolze sechs Songs, die alle über fünf Minuten lang sind. Zwei Songs sind komplett neu, dazu gesellen sich ein Cover und drei Demos, die es nicht aufs Debüt geschafft hatten.
Der Titeltrack ist epischer Metal in reinster Form - mit einem ordentlichen Touch CANDLEMASS-Doom. Sarah Ann thront über den Songs mit ihrer wunderbar warmen, sehr kraftvollen Stimme. Großartig ist der oktavierte Männergesang dazu im späteren Songabschnitt. Ein herausragender Opener, der auch auf dem starken Debüt eine gute Figur gemacht hätte. 'Warrior Witch Of Hell' ist der andere komplett neue Track, der zuerst an CANDLEMASS in der Robert-Lowe-Phase erinnert. Das wunderbar warme Gitarrenlead fasziniert und berührt das Herz. Die Gitarrenarbeit erinnert mich ganz leicht an mittlere GRAND MAGUS-Geschichten. Mit 'Cage Of Mirrors' folgt ein über achtminütiges Cover der Epic Metal-Könige MANILLA ROAD. Mich freut es, dass das Frühwerk der Wichita-Epiker nach dem Tod von Mark Shelton langsam die nötige Würdigung erfährt. Dass die Kanadier diesen Song würdevoll covern steht außer Frage. Dazu hat er hier natürlich amtlich Wumms und knallt ordentlich aus den Boxen. Zu MANILLA ROAD hätte das nicht gepasst, aber hier klingt es großartig. Zudem klang der Titel noch nie so jungfrauenlastig wie bisher. So geht jedenfalls covern!
Es folgen drei Tracks, die es nicht auf das Debüt-Album geschafft haben und hier als "Demo-Versionen" geführt werden. Dafür klingen sie aber wirklich gut (besser als fertig produzierte Tracks mancher anderer Bands). Und Ausschussware konnte ich bei den Titeln auch nicht feststellen. Leicht an THE OATH erinnert mich 'Sword Woman', vor allem aufgrund des leicht geänderten Gesangsstils. 'Voyage Of The Sunchaser' klingt fast eins zu eins wie ein ganz frühes MANILLA ROAD-Überbleibsel. Das ist natürlich ein Qualitätsmerkmal. Vor allem die Bass- und Gitarrenläufe sind hier wirklich mitreißend. Ich hoffe, dass die Nummer es auch ins Live-Programm der Band schafft. Für eine reine Demoverwertung ist das hier jedenfalls nichts - ich wäre auch für eine Platzierung auf dem hoffentlich folgenden Album, mit anständiger Produktion. Zu Ende geht es wieder in einen doomigeren Part: 'The Queen Is Gone' ist der traditionalistischste Doom-Song auf dieser EP und darf auch in erzkonservativen Doom-Puristen-Kreisen abgefeiert werden. Für mich ist es aber von sechs starken Tracks die leicht schwächste Nummer.
Insgesamt fällt auf, dass ETERNAL CHAMPION nicht mehr so omnipräsent im Sound herumwabert - MANILLA ROAD und CANDLEMASS heißen die Eckdaten, zwischen denen sich die meisten Tracks bewegen. Und das geschieht auf richtig hohem Niveau. Im Bereich Epic Metal haben wir es also mit der zweiten wirklich herausragenden Veröffentlichung des noch jungen Jahres zu tun - denn das neue Album von IRONSWORD habt ihr hoffentlich alle schon im Schrank stehen.
Anspieltipps: Dream Quest Ends, Voyage Of The Sunchaser
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer