SNAKE HEAD RITUAL - Ceremonial Thunder
Mehr über Snake Head Ritual
- Genre:
- Blues Rock / Southern Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Grooveyard Records
- Release:
- 22.07.2016
- Mama
- These Blues
- Strange World
- Gone With I Get Home
- The Golden Age Of Rock'n'Roll
- 3:19
- The Chase
- Sweet Molina / She's So Reckless
- Ain't Got No Time For The Blues
- What Your Mama Says ... Your Daddy Does
Ohios heißester Blues-Export meldet sich mit einem soliden Zweitwerk zurück.
Bereits drei Jahre sind ins Land gezogen, seit die Amerikaner von SNAKE HEAD RITUAL mit einem bärenstarken Debütalbum ihren Einstand in der Blues-Rock-Szene gegeben haben. Seither ist bei der Truppe aus dem Bundesstaat Ohio so einiges passiert. Zum einen wurden die Konzerte des Quintetts immer größer, gleichzeitig rotierte aber auch das Besetzungskarussell auf Hochtouren. Einige Musiker mussten aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden, Ersatzmusiker wurden eingestellt und schlussendlich kamen Gründungsmitglieder nach überstandener Krankheit zurück. Da ist es eigentlich ein Wunder, dass die Jungs trotz aller Verwirrungen die Arbeiten am Nachfolger "Ceremonial Thunder" konsequent weiter vorangetrieben haben, sodass die Platte gerade einmal 36 Monate nach dem Debüt in die Läden kommt.
Die gute Nachricht aber vorweg: Trotz der wechselnden Mannschaft ist der SNAKE HEAD RITUAL-Dampfer auch im Jahr 2015 weiterhin voll auf Kurs, denn an der Erfolgsformel des Erstwerks haben die Amerikaner glücklicherweise kaum etwas geändert. So ist dann auch direkt der Opener 'Mama' nichts für Muttersöhnchen geworden, wie vielleicht noch der Titel vermuten lässt, sondern rockt stattdessen mit fetten Riffs und feinen Gesangsmelodien munter drauf los. Musikalisch liegt der Fünfer dabei irgendwo in der Schnittmenge zwischen Southern, Hard und Blues Rock, wobei die neue Scheibe im Vergleich zum Vorgänger doch deutlich mehr auf harte Riffs und stampfende Rhythmen setzt. So ertappt sich der Hörer dann auch schnell dabei, wie er nicht nur in bluesiger Entspannung mit den Füßen wippt, sondern kann stellenweise auch nur schwerlich dem Drang wiederstehen, zu Rockern wie 'These Blues', '3:19' oder 'The Chase' das Haupthaar zu schütteln.
Technisch liefern Kevin Chez und seine Mitstreiter dabei auch eine blitzsaubere Performance ab, die vor allem vom Gitarren-Doppel bestehend aus William McCullough und Matt Vogel getragen wird. Beide brillieren dabei mit fetten Riffs und feinen Soli, während die Rhythmusgruppe das Ganze mit einem tighten Beat unterlegt. Trotz dieser astreinen musikalischen Darbietung und der durchaus starken Tracks wird es "Ceremonial Thunder" im internationalen Vergleich schwer haben, hauptsächlich weil der Platte insgesamt die wirklich zwingenden Momente und die echten Hits fehlen, die sich im Gedächtnis des Hörers festsetzen und die beispielsweise Genre-Kollegen wie BLACK STONE CHERRY am Fließband produzieren. Gleichzeitig vermisse ich auch stellenweise auf dem aktuellen Silberling die Abwechslung, denn alle Songs bewegen sich doch sowohl in Sachen Tempo, als auch bei der Musik selbst in zu ähnlichen Gefilden. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Mundharmonika von Eric Oblander fehlt, der noch auf dem Debüt als Gast dabei war und dessen Instrument den Songs oftmals einen ganz eigenen Reiz verleihen konnte.
So bleibt "Ceremonial Thunder" alles in allem ein durchaus gelungenes Album, das dem Quintett aus Ohio allerdings auf Grund der bereits angeführten Kritikpunkte nicht den erhofften großen Durchbruch bescheren wird. Für mich stehen somit unter dem Strich solide sieben Punkte zu Buche. Blues-Rock-Enthusiasten, die sich auf der Suche nach neuem Futter befinden, können getrost im Geiste noch einen Punkt dazu addieren, denn sie werden sich an der Scheibe mit Sicherheit für einige Stunden erfreuen können. Neueinsteigern in diesem Sektor würde ich allerdings trotzdem eher die Referenzwerke von BLACK STONE CHERRY ans Herz legen, die eine deutlich höhere Langzeitwrikung aufweisen als die aktuelle Langrille des Schlagenkopfrituals.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs