SNAKE HEAD RITUAL - Snake Head Ritual
Mehr über Snake Head Ritual
- Genre:
- Blues Rock/Southern Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Grooveyard Records / Just For Kicks
- Release:
- 15.11.2013
- Train
- She's A Shaker
- Lay Your Burdens Down
- Tell Me
- Give
- Whiskey Woman
- Smile
- Heartless
- Northern Boogie
- Poor Robert's Lament
Ein Schlangenkopfritual in den Sümpfen von Ohio kann richtig Laune machen.
Aus dem US-Bundesstaat am Eriesee erreicht uns ein bemerkenswertes Debütalbum mit einer groovigen Mischung aus Blues Rock und Southern Rock, das teilweise schön schmissig tönt, mit wunderbar eingängigen Nummern und gesanglich mit kraftvoller Röhre aufwartet. Eric Oblander von der Szeneikone FIVE HORSE JOHNSON eröffnet die Scheibe mit einem seiner typischen Mundharmonika-Soli, welche durch den kompletten ersten Song 'Train' begleiten. Es ist sicher nicht die dreckigste und auch nicht die minimalistischste Art Blues Rock zu spielen, jedoch fügt sich auf diesem Rundling vieles sehr gut zusammen. Vor allem fallen die Songs mitreißend und eingängig aus, das Album bewegt sich auf einem durchgehend hohen Niveau. Dies beugt auch der Gefahr von aufkommender Langeweile vor, obwohl es wenige stilistische Schlenker gibt.
Der Erstling des SNAKE HEAD RITUAL ist also eine Scheibe ohne echte Kanten oder allzu fieses Riffing, aber doch mit einer schönen Dynamik im Klangbild und natürlich mit den obligatorischen Gniedel-Gitarrensoli. CLUTCH light könnte man vielleicht sagen, auch LONELY KAMEL und eben FIVE HORSE JOHNSON kommen einem beim Hören in den Sinn. Zu einem dynamischen Stampfer wie 'Give' kann man auch mal das Haupthaar schütteln, sonst ist wohl eher Fuß- und Hüftwippen angesagt. Insbesondere bei einer Nummer wie der Southern-Rock-Hymne 'Lay Your Burdens Down', die im Kopf unweigerlich MOLLY HATCHET auf den Plan ruft - 'Silent Reign Of Heroes' hätte hier durchaus Pate gestanden haben können. Markanter Gesang, eingängige Melodielinien und ein durchdringender Groove sind die hervorstechenden Merkmale nicht nur dieses Songs. Die Truppe schafft es nahezu durchgängig, dieses entspannte, verspielte Flair zu zelebrieren, ohne dass es anfängt beliebig zu klingen und vor sich hin zu plätschern. Die Songs bleiben stets griffig und setzen sich mit ihren wunderbaren, fluffigen Melodien im Ohr fest.
Es ist fast obligatorisch, dass dann auch Songtitel wie 'Whiskey Woman' fallen, aber das rückt die Platte noch lange nicht ins Klischeehafte - Vorhersehbarkeit ist in diesem Falle nichts Schlechtes, wenn vor allem musikalisch die entsprechende Qualität geliefert wird. Noch einen hervorstechenden Song hebt man sich bis ganz zum Schluss auf: 'Poor Robert's Lament' scheint erst als knapp dreiminütiger Midtempo-Bluesrocker, verfeinert erneut mit Oblanders Mundharmonika, daherzukommen, bevor sich dann ein verträumt-sphärischer, fast schon psychedelischer Mittelteil anschließt, der dann in ein furioses bluesiges Finale mündet. Ein wahrhaft gelungener Abschluss einer sehr ansprechenden Debütscheibe.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer