SNAKESKIN - Music For The Lost
Mehr über Snakeskin
- Genre:
- Gothic
- Label:
- Hall of Sermon / Warner Music
- Release:
- 25.10.2004
- I Am The Dark
- Furious Stars
- Melissa
- Waking A Lie
- Long Gone Lost
- Panicky Joy
- Cinderella
- Symphony Of Pain
- Come As You Are
- Recall
- Cinderella (Club Mix)
- Melissa (Remix By KIEW)
- I Am The Dark (Eletronoir Mix By COMBICHRIST)
Holla, als ich zum ersten Mal das Cover von "Music For The Lost" gesehen habe, dachte ich mir nur: Wenn der Inhalt auch so daherkommt wie das sehr schön gestaltete Cover mitsamt Booklet, dann muss es ja ein richtiges Hammeralbum sein. Doch dem ist leider nicht so. Zumindest muss man viel Zeit mitbringen, um die Songs zu verstehen. Verantwortlich hierfür ist niemand Geringerer als Tilo "Lacrimosa" Wolff. Sei´s als Arrangeur, Sänger und Komponist – in jedweder Hinsicht hält er die Fäden in der Hand. Ferner ist das Album "in jeder Beziehung unkonventionell und ungemütlich und nichts für eine breite Masse mit weichgespülten Ohren", wie´s in der Info schon treffend formuliert wurde.
Das Album beginnt mit dem DOORS-mäßigen Tanzsong 'I Am The Dark'. Der Beat knallt ordentlich rein, nur der Gesang ist ein bisschen seltsam. Er erinnert mich sehr stark an die "Phantom der Oper"-Verfilmung aus den Siebzigerjahren. Da hatte der Protagonist auch so eine verzerrt-elektronische Stimme. 'Furious Stars' erinnert zu Beginn an ein Intro auf einem KING DIAMOND-Album, um danach in einem schleppenden Beat davonzuschreiten. Das Spektrum reicht von JEAN-MICHEL JARRE ('Longgonelost') bis hin zu gotenkompatiblen Partysongs mit Ohrwurmcharakter ('Cinderella', 'Panicky Joy'). Vorausgesetzt man kommt mit dem "Gesang" zurecht. Um ehrlich zu sein: Beim ersten Durchlauf konnt ich aufgrund des monotonen Gesangs kaum die Lieder auseinanderhalten. Bis auf die unterschiedlich schnellen Beats hat sich für mich alles gleich angehört. Erst nach und nach entfaltet sich das Album, wobei es immer noch anstrengend ist, es am Stück zu hören. Natürlich gibt es auch Totalausfälle ('Waking A Lie', 'Symphony Of Pain' [Schmerz lass nach! Ahhhh!!!!], 'Come As You Are' [Hatte Tilo da Zahnschmerzen oder weint er wie ein Mann, der noch nie in seinem Leben geweint hat?]). Um den Kreis zu schließen, wird der offizielle Teil des Albums mit dem oben genannten "Phantom der Oper"-artigen Stück 'Recall' beendet, oder sollte ich schreiben: abgespact! Das Raumschiffgedröhne am Ende bringt den geneigten Hörer auch nicht in nie vorhandene Paralleluniversen.
Die Bonusremixes von 'Cinderella', 'Melissa' und 'I Am The Dark' kann man sich getrost schenken, obwohl es noch die besten Stücke auf der CD sind. Zwar sind sie noch mehr auf tanzkompatibel getrimmt und zum Teil mit ordentlichen Technobeats versehen, doch einen großen Unterschied zu den Originalversionen kann ich nicht ausmachen.
Gothic-Fans mit einem Faible für LACRIMOSA und JEAN-MICHEL JARRE können in die Anspieltipps mal reinhören. Allen anderen "ungeübten" Ohren rate ich von dem Album ab. Über weite Strecken ist es schlimmer als ´ne Wurzelbehandlung beim Zahnarzt. Und es hört sich gesangstechnisch auch so an!
Anspieltipps: I Am The Dark, Melissa, Cinderella, Panicky Joy
- Redakteur:
- Tolga Karabagli