SNIF - The Sneaking Collapse
Mehr über Snif
- Genre:
- Nu Metal
- Last Defense
- Weak
- Senseless Force
- VI.P.
- Going Down
- Sweet Meat
- Virtual Reality
- Outside
- Plug And Play
- W.O.U.H.
SNIF halten sich mit Infos über ihre Band dezent zurück. Sie kommen aus Deutschland, und "The Sneaking Collapse" ist das erste in Eigenregie unter Dach und Fach gebrachte Album; das steht zumindest fest. Ebenfalls gesichert ist, dass sich die Jungs einem Nu-Metal-Sound verschrieben haben, der seine KORN-Anleihen nicht verbergen kann. Speziell die ersten beiden Alben der Amis lassen des Öfteren grüßen. Um Originalität wird demzufolge ein großer Bogen gemacht, was bei einer Band im Demo-Stadium aber nicht unbedingt anders zu erwarten ist und auch absolut okay geht.
Was den Dreher über weite Strecken zu einem anstrengenden Hörerlebnis werden lässt, sind die unsicheren Vocals von Frontmann Andreas Kuch. Die melodischen Passagen sind schlicht und einfach schief, so dass man ein ums andere Mal das Gesicht verziehen muss. Im Vergleich dazu ist das, was Jonathan Davis Gesang nennt, Weltklasse. Der Opener 'Last Defense', 'Weak', 'Sweet Meat' und 'W.O.U.H.' werden so zu klaren Fällen für die Skip-Taste. Das ist schade um die teilweise ganz guten Ideen im Gitarrenbereich, aber man kann über die Vocals nun mal nicht hinweghören. Etwas besser wird's immer dann, wenn wahlweise Geflüster, Gerappe (eher selten) und vor allem Geshoute (oftmals auch von Basser Samuel Klein) im Vordergrund stehen. Tracks wie das zwischen Groove und Uptempo pendelnde 'VI.P.' (LIMP BIZKITs "Mission: Impossible"-Titelthema-Verwurstung 'Take A Look Around' scheint bekannt zu sein), 'Going Down' oder 'Outside' sind deutlich angenehmer für die Ohren, obwohl sie kompositorisch auch nicht der allerletzte Schrei sind, was auf einen Großteil des Songmaterials zutrifft. Insgesamt muss alles flüssiger werden, und die Nummern sollten eine deutlich erkennbare Spannungskurve verpasst bekommen.
SNIF tappen zwar alles in allem nicht völlig im Dunkeln, was für die Zukunft zumindest hoffen lässt, aber momentan bieten sie noch viel zu wenig. Und die erwähnten guten Gitarreneinfälle, das recht sichere Zusammenspiel und die durchaus annehmbare, komplett ohne fremde Hilfe gewuppte (Demo-)Produktion werden von dem Gesang letztlich zur Nebensache degradiert.
Anspieltipps: Going Down, Outside
- Redakteur:
- Oliver Schneider