SNOWFALL - Cold Silence
Mehr über Snowfall
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Escape Music / H'ART
- Release:
- 19.04.2013
- Don't Drive Me Home Tonight
- Citadel Of Hope
- House Of Prayer
- Heaven's Not Upthere
- Jack Of Diamonds
- Wolf's Lair
- I Won't Be Lonely Anymore
- Stampede
- Oscillate
- Alexandria
- The Vesper Bell
Zwischen Schneefall und Sonnenschein: Melodischer Hardrock aus Norwegen.
Laut Info-Zettel stammen die Herren von SNOWFALL aus einem besonders eisigen Winkel Norwegens. Klar scheint der Bandname da gut zu passen, aber der Herkunftshinweis ist vielmehr deshalb so bemerkenswert, weil die Musik der Truppe eher sonnig-sommerliche Assoziationen von schnittigen Cabriolets und zu vielen Longdrinks hervorruft. Melodic Rock-Bands zeichnen sich ja in der Regel nicht durch ihr gigantisches Innovationspotential aus - und das ist auch gut so. Wenn ich eine solche Platte kaufe, dann will ich handwerklich perfekt gemachte Gute-Laune-Musik aus den 1980ern hören, die mit dem Talent des Frontmanns und dem Ohrwurm-Faktor der Hooklines steht und fällt.
Nach diesen Kriterien beurteilt, macht SNOWFALL eigentlich alles richtig. Auf "Cold Silence" liefert das Quartett elf Mal knackig-griffigen Arena-Rock mit angenehm schnurrenden Gitarren und in tadellosem, gut austariertem Klanggewand ab. In den heavy rockenden Momenten, wie 'House Of Prayer', fühlt man sich recht deutlich an WHITESNAKE erinnert. Das liegt vornehmlich daran, dass Sänger Lee Small, der inzwischen auch bei der nicht tot zu kriegenden Hair-Metal-Legende SHY singt, dem großen Coverdale manchmal recht nahe kommt, ohne allerdings dessen Durchschlagskraft und Intensität zu erreichen. Manch anderer Song wird Anhängern von GIANT und den ersten DARE-Alben oder der AOR-Ikone FOREIGNER ein wohliges Lächeln aufs Gesicht zaubern.
Ich konstatiere allerdings auch, dass dem SNOWFALL-Sound noch der letzte Kick, die finale Zündung fehlt. Lieder wie 'I Won't Be Lonely Anymore' kommen so statisch und nahezu anachronistisch rüber, als handele es sich dabei um Überbleibsel aus den Songwritingsessions zum zweiten BON JOVI-Album. Da unterhält mich doch eine deutlich lebendigere Nummer wie das schweißtreibende 'Oscillate' - ebenfalls aus der Schule der Weißen Schlange - viel besser. Unterm Strich haben wir es bei "Cold Silence" also mit einer sehr soliden, gutklassigen Hardrock-Scheibe zu tun, die Liebhaber lieb haben können, aber nicht müssen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan