SOBER TRUTH - Psychosis
Mehr über Sober Truth
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- TaktArt Records
- Release:
- 23.02.2019
- Solitude
- Arcados
- Dark Valley
- Ode To Reality
- Riven
- Horizon
- Utopia
- Sober (ReArranged)
- Dying Dreams
- Psychosis
- Collapse (Unplugged)
Gehalten, was versprochen
Die Mannschaft um Torsten Schramm verfolge ich nun schon seit ihrem äußerst gelungenen Zweitwerk "Outta Hell" aus dem Jahr 2010 und sie konnte mich mit ihrer stetigen Weiterentwicklung beeindrucken. Nun steht mit "Psychosis" der vierte SOBER TRUTH-Rundumschlag in den Startlöchern und getrost kann man sagen, dass es sich um das bis dato beste Album der Siegburger handelt.
Damals grob in die Groove Metal-Schublade gesteckt, überzeugen die vier Musiker heuer mit einem überaus spannenden und immens abwechslungsreichen Genre-Mix, schauen nicht gerade zögerlich über den Tellerrand hinaus und denken gar nicht erst daran, sich an irgendwelchen Stereotypen festzuhalten. Und trotz der Mischung aus Thrash, Progressive, Alternative und klassischem Stahlgut ist der rote Faden in "Psychosis" zu jeder Zeit zu fassen. Im Grunde genommen macht SOBER TRUTH auf Album Nummer vier alles richtig und lädt den mutigen Zuhörer ein auf eine wilde Achterbahnfahrt.
Diese beginnt mit dem bitterbösen 'Solitude', das dank seiner düsteren und aggressiven Art äußerst eindrucksvoll den Reigen eröffnet. Die Anspieltipps 'Arkados' sowie 'Psychosis' wuchten in eine ähnliche aber nicht minder geniale Richtung, faszinieren ab dem ersten Basszupfen und Schramm persönlich zeigt am Mikro, mit wie vielen Facetten seine Stimme ausgestattet ist.
Ein bisschen ohrwurmtauglicher wird es im weiteren Verlauf mit dem hymnischen 'Dark Valley', dem allmächtigen 'Utopia'-Monster sowie dem Abschlusstrack 'Collapse', der sogar mit vereinzelten Blues- und Gothic-Elementen dem Genre-Mix wieder eine weitere Facette aufdrückt. Ihr merkt, dass "Psychosis" kein Album ist, das man locker flockig im Vorbeigehen hören kann. Es benötigt Aufmerksamkeit – doch wenn man SOBER TRUTH diese schenkt, gibt es im Gegenzug ein schlicht und ergreifend fabelhaftes Album, das selbst nach dem fünften, sechsten Durchgang noch ungemein spannend aus den Boxen drischt.
Die Siegburger legen die Latte für künftige Werke immens hoch, können aber stolz auf eine Platte zurückblicken, die in Sachen Songwriting, Spannung, Abwechslungsreichtum und technischem Know-How dem bisherigen SOBER TRUTH-Schaffen die Krone aufsetzt. Diese wilde Achterbahnfahrt durch die menschliche Psyche macht sehr viel Appetit auf mehr und ich bin sehr gespannt, wie Schramm und Co. dieses künstlerische Schaffen auf die Bühne bringen werden.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp