SOBER TRUTH - Riven
Mehr über Sober Truth
- Genre:
- Heavy Thrash Metal
- Release:
- 25.01.2008
- Introduction Part I
- Visions Of Black
- Soulless
- Victim
- Deep Down
- Interlude
- One By One
- Fired
- Sold Out
- Ghostrider
- Introduction Part II
- Red Sun
- Taste
Seit Anfang 2007 stehen die Siegburger SOBER TRUTH erst gemeinsam im Proberaum und legen gerade mal ein Jahr später bereits mit "Riven" ihr erstes Album vor, das ein wirklich amtliches Ausrufezeichen zu setzen weiß. Das Quartett rockt überwiegend im Power-Thrash-Bereich, legt dabei eine flotte Sohle hin, bedient sich bei einigen Szenegrößen und verzichtet auf größere Experimente. Absolut kein schlechter Einstand, der ihnen mittlerweile auch einen kleinen Deal mit Eyra Records eingebracht hat. Darauf lässt sich zumindest aufbauen.
Musikalisch erinnern SOBER TRUTH über weite Strecken an eine geradlinigere Version von RAGE ('Victim', 'Taste'), MORGANA LEFAY ('Fired') oder ihren Nachbarn PERZONAL WAR ('Deep Down', 'Red Sun'). Es gibt deutlich schlechtere Referenzen, wobei ich aber sagen muss, dass ein bisschen mehr Eigenständigkeit auch nicht zu verachten wäre. So hat man bei 'Sold Out' ein bisschen zu viel FEAR FACTORY gehört und auch die eine oder andere Verbeugung vor MACHINE HEAD oder SEPULTURA kann man auf diesem Album finden. Jetzt aber genug mit den elendigen Vergleichen, denn das Endresultat ist alles andere als schlecht: Die Deutschen rocken und rotzen in größtenteils dreiminütigen Songs, kommen teilweise mit extrem fetten Riffs um die Ecke ('Victim', 'One By One'), verzichten komplett auf Solo-Spots und versprühen gelegentlich sogar eine dreckige Rock-Attitüde ('Visions Of Black'). In einigen Fällen hätte man vielleicht mehr auf den Fluss achten und es einfach rollen lassen sollen, denn manchmal wirkt es insgesamt ein wenig wirr, zu verspielt und überladen ('Fired', 'One By One').
Gesanglich passt die Stimme von Torsten Schramm wie die Faust aufs Auge, obwohl sie sich erst nach mehreren Durchläufen zu entfalten scheint. Sein Organ ist typisch deutsch, zum Glück jedoch ohne Akzent. Doch schimmern auch gelegentlich James Hetfield oder Charles Rytkönen durch, so dass auch den Laien schon klar sein sollte, dass Torstens Gesang nicht immer in der Musik ist und manchmal auch seinen eigenen Weg zu suchen scheint. Das muss nicht schlecht sein, ist aber auf alle Fälle gewöhnungsbedürftig. Dass der junge Mann aber durchaus singen kann, beweist er bei einigen wirklich fantastischen Refrains, die allesamt als Hooklines und musikalische Höhepunkte des jeweiligen Songs durchgehen ('Victim', 'One By One', 'Taste'). Sehr gut gemacht - da steckt auf jeden Fall sehr viel Potential drin.
Die Produktion kracht und ist für eine Eigenproduktion mehr als amtlich. Ich würde mir nur wünschen, man könnte beim nächsten Mal nur die wirklich schweren und tiefen Gitarren etwas differenzierter in das Gesamtbild einbauen. So könnte man noch ein bisschen mehr Druck erzeugen und würde insgesamt deutlich mächtiger durch die Boxen schallen. Die Aufmachung ist ebenfalls professionell, wenn auch keine Texte abgedruckt sind, so dass einem Erwerb eigentlich nichts mehr im Wege stehen sollte. Im Moment bin ich etwas überfragt, ob aufgrund der Wiederveröffentlichung durch die Plattenfirma im Herbst das Album noch über die Band zu beziehen ist - wäre aber dumm, wenn nicht. Einfach nachfragen!
Anspieltipps: Victim, One By One, Soulless
- Redakteur:
- Chris Staubach