SOEN - Memorial
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/23
Mehr über Soen
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Silver Lining Music
- Release:
- 01.09.2023
- Sincere
- Unbreakable
- Violence
- Fortress
- Hollowed
- Memorial
- Incendiary
- Tragedian
- Icon
- Vitals
Leichte Startschwierigkeiten mit starker zweiter Hälfte!
Auf die Schweden ist Verlass, denn im gewohnten Zwei-Jahres-Turnus steht nun das neue Werk "Memorial" bereit, dabei habe ich die Musik und Worte vom Vorgänger "Imperial" noch sehr gut in den Ohren.
Wenn man die Entwicklung der Musik um Ex-OPETH und AMON AMARTH-Schlagzeuger Martin Lopez über die Jahre verfolgt, wird man Zeuge einer Band, die mit jedem Album sich selbst mehr auf die Spur kommen. Was mit "Lotus" (2019) meines Erachtens perfektioniert wurde, konnte auf "Imperial" (2021) mit etwas mehr Härte verfeinert werden, "Memorial" ist aus der Hinsicht die logische Weiterführung des SOEN-Sounds und wird wohl als das bisher härteste Album der Band durchgehen, da es deutlich riffbetonter tönt und knackiger produziert ist.
Ich muss zugeben, dass ich beim ersten Hören von diesem Sound-Design zunächst nicht unbedingt so angetan war, da die melancholische Komponente zu Gunsten der härteren Ausrichtung reduziert wurde. Die beiden Album-Opener, 'Sincere' und die erste Single-Auskopplung 'Unbreakable' können mich daher auch leider nicht richtig abholen, auch 'Violence' geht vorbei, ohne, dass es weiter auffällt. Das klingt jetzt vielleicht hart, aber SOEN war für mich bisher immer eine sehr emotionale Band, die Songs konnten mich mitreißen und -fühlen. Das gelingt auf "Memorial" leider nur bedingt, es fehlt das berühmte gewisse Etwas.
Mit 'Fortress' höre ich das erste Mal richtig auf, hier thronen wieder die typischen großen, melodiösen Refrains über den eindringlichen Strophen, die SOENsche Gänsepelle macht sich langsam bemerkbar. Gänzlich entfaltet sie sich dann spätestens ab der zweiten Albumhälfte mit dem Titeltrack, der definitiv ein Highlight ist. Und nun - endlich! - dreht "Memorial" richtig auf, denn mit dem dynamischen 'Incendiary', der wirklich schönen Ballade 'Tragedian' und dem progressivem 'Icon' bekomme ich doch noch Zugang zum Album, was für eine Erleichterung! Der große Herzschmachter 'Vitals' schließt mit tiefgründigen Lyrics das Album.
"Memorial" macht es dem Hörer also wahrlich nicht einfach und fordert ganz schön Geduld ab, wird aber dann auch reich belohnt. Dennoch muss ich auch feststellen, dass mit dem Hintergrund der letzten vier sehr starken Alben, "Memorial" etwas den Kürzeren zieht. Es ist unterm Strich trotzdem ein schönes Album, das Fans bestimmt mögen werden und vielleicht steigt es auch in meiner Gunst mit der Zeit.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke