SöNDERFALL - Schlachtschiff Bismarck
Mehr über Sönderfall
- Genre:
- Black Metal
- Schlachtschiff Bismarck
- Die schwarzen Teufel
- Blut
- Ewigkeit
Bei obigem Titel ist es wohl leider nötig, es zu sagen, deshalb gleich zu Anfang: Die schwedische Black-Metal-Band SÖNDERFALL legt - wie im Booklet der CD ausdrücklich nachzulesen ist - Wert auf die Feststellung, dass sie politisch nicht rechts steht. Vorliegend haben wir es mit einem Konzept über die "Operation Rheinübung" im zweiten Weltkrieg zu tun, welche letztendlich zur Versenkung des deutschen Kriegsschiffes Bismarck führte. Das Album ist den toten Soldaten beider Seiten gewidmet, eine Parteinahme weist die Band von sich. Doch nun zur Musik:
Nachdem das schwedische Duo für mich mit "Ödeläggelse" eines der besten schwarzmetallischen Debütalben der letzten Jahre vorgelegt hat, war ich entsprechend gespannt auf den Nachfolger. Dieser liegt nun in Form dieser EP vor und weist doch einige Unterschiede zum Vorgängerwerk auf. Den vier neuen Kompositionen fehlen weitgehend das punkige Element und der Drive, den Gassenhauer wie 'Över Allt' oder 'Född Under 666' aufwiesen. Steffe und Battalion setzen heuer mehr auf infernalische Raserei der Marke DARKTHRONE anno 1993. Das geht ein wenig auf Kosten der Eingängigkeit, doch auch die aktuellen Stücke haben teilweise prägnante Momente und Refrains. Das etwas an ganz frühe BATHORY-Werke angelehnte Titelstück gefällt mir sehr gut und hat einen starken Refrain, während 'Blut' mit seinem sehr schmerzverzerrten Gesang, der teilweise gar als Sologesang ohne Instrumentierung dasteht, doch sehr schwer verdauliche Kost ist. 'Die schwarzen Teufel' kommt sehr archaisch mit einer geisterhaften Gitarrenmelodie und kann so durchaus überzeugen, während das beschließende 'Ewigkeit' mit seinem seltsamen Drumsound und den dramatischen, perkussiven Einschüben eine ganz eigene Atmosphäre erzeugt und durchaus eines der Highlights der EP darstellt. Der Sound ist nach wie vor ungeschliffen, rau und scheppernd, was aber unter Genrefans sicher nicht als Makel gilt.
Wer die Band bereits kennt und schätzt, braucht wohl auch diese EP, obgleich ihr die absoluten Hits fehlen und die Unterschiede zu "Ödeläggelse" schon spürbar sind. Die Atmosphäre ist nicht unähnlich und der Charakter der Band bleibt gewahrt. Allerdings ist "Schlachtschiff Bismarck" viel sperriger und somit zum Einstieg nur bedingt geeignet. Neueinsteigern würde ich deshalb eher empfehlen, sich zunächst den Vorgänger zu holen. Hörproben und Information zu Bestellmöglichkeiten gibt's hier.
Anspieltipps: Schlachtschiff Bismarck, Ewigkeit
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle