SOIL - Scream: The Essentials
Mehr über Soil
- Genre:
- Alternative Metal
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 15.09.2017
- Gimme Some Lovin'
- Broken Wings (El Chupacabra Version)
- Road To Ruin
- Black Betty
- Halo
- Unreal
- Breaking Me Down
- Pride
- ReDeFine
- Can You Heal Me (Acoustic Version)
- Give It Up (with Wayne Static)
- Let Go
- Like It Is (Alternate Version)
- The Lesser Man
- My Time (Kickstart Version)
- Shine On
- The Hate Song
- Way Gone
- Halo (Live In London)
- Rusty Cage
Schöner Karriere-Rückblick zum Jubiläum
Die Amerikaner SOIL sind eine von diesen Bands, die im Zuge der Welle von Alternative Metal am Anfang des neuen Jahrtausends zwar in ihrer Heimat große Erfolge feiern konnten, in Europa jedoch bis heute eher ein Schattendasein fristen. Im Gegensatz zu Genre-Kollegen wie DISTURBED, STAIND oder STATIC X fehlte den Jungs einfach der eine große Hit, mit dem die Truppe auch hierzulande einen Fuß in die Tür bekommen hätte. Trotzdem blickt der Vierer inzwischen auf eine zwanzigjähirge Karriere zurück und veröffentlicht dieser Tage mit "Sream: The Essentials" eine Best-Of-Scheibe, mit der dieser Anlass gebührend gefeiert werden soll.
Glücklicherweise ziehen sich die Jungs dabei aber nicht auf die Hits der eigenen Karriere zurück, sondern bieten auch eher unscheinbaren Songs des Backkatalog auf diese Weise eine neue Plattform. So stehen beispielsweise 'Road To Ruin' oder 'Black Betty' gleichberechtigt neben Gassenhauern wie 'Halo' oder 'Unreal', die beide vom Drittwerk "Scars" stammen, das der Truppe im Jahr 2001 in den Vereinigten Staaten den ganz großen Durchbruch bescherte. Doch auch frischer Tracks wie 'Shine On' und 'The Hate Song' vom letzten Langspieler "Whole" dürfen nicht fehlen und beweisen gleichzeitig, dass sich das Quartett seit der Rückkehr von Fronter Ryan McCombs, der zwischenzeitlich zu DROWNING POOL abgewandert war, auch musikalisch inzwischen wieder auf dem richtigen Weg befinden.
Zusätzlich zu dieser Mischung aus Hits und eher unbekannten Perlen der eigenen Bandgeschichte gibt es für Fans aber auch noch einige weitere Schmankerl zu entdecken, denn auch bisher ungehörtes Material hat seinen Weg auf die Platte gefunden. Los geht es zum Beispiel mit dem erst kürzlich aufgenommenen BLUES BROTHERS-Cover "Gimme Some Lovin", das durchaus interessant daherkommt und dem Blues-Klassiker einen schicken Metal-Anstrich verpasst. Ebenfalls um eine Cover-Version handelt es sich bei "Rusty Cage", das natürlich aus der Feder von SOUNDGARDEN stammt und mit dem der Vierer dem kürzlich verstorbenen Chris Cornell Tribut zollt. Ganz besonders hörenswert finde ich persönlich allerdings die feine Akustik-Version von 'Can You Heal Me', die von Dimebag Darell in dessen Homestudio produziert wurde und das bissige 'Give It Up', bei dem mit Wayne Static ein ebenfalls inzwischen verstorbener Sänger der damals aufstrebenden Alternative-Metal-Welle zu hören ist.
Alles in allem bietet "Scream: The Essentials" damit genau das, was der Titel verspricht. Neueinsteiger bekommen mit der Scheibe einen gelungenen Einblick in den SOIL-Kosmos, während auch für eingefleischte Anhänger der Truppe dank der Coversongs und Neuinterpretationen eigenen Materials genügend interessante Kaufanreize vorhanden sind. Angesichts des starken Materials auf dem Silberling bleibt schlussendlich eigentlich nur die Frage, warum dem Quartett hierzulande der große Erfolg verwährt geblieben ist. Ich jedenfalls verstehe es nicht so recht, denn rein musikalisch stehen die Amerikaner der Kollegen von DISTURBED oder STAIND in nichts nach.
- Redakteur:
- Tobias Dahs