SOKO FRIEDHOF - Best Of
Mehr über Soko Friedhof
- Genre:
- Elektro
- Label:
- Grafenwald / Gothic Empire / Soulfood
- Release:
- 07.10.2005
- Blutende Maria
- Blutrünstiges Mädchen
- Perversion Bizarre
- Müllmann
- Blutsauger (und du kommst ...)
- Go To Hell
- I Was Your Slave Again
- Mother Wears Black
- ... und aß mein Herz
- Soko Friedhof
- Bondage
- Ave Satan Dominus
- Beichtstuhl der Begierde
- Töten und fxxxcken
- Totenkopfmausgedicht
- SATAN
- Eliminate Your Pain
Vier Alben und eine Split-CD mit UNTOTEN haben SOKO FRIEDHOF bislang aufgenommen, und diese Bilanz hat man schließlich auch zum Anlass genommen, die erste Best-of-Veröfentlichung auf den Markt zu bringen. Ob ein solches Werk jetzt schon angebracht ist, darf sich jeder selber beantworten; zumindest ist die Ausbeute mit insgesamt 17 Tracks schon ziemlich fett. Aber um die Wartezeit zum nächsten Album "Jesussaft" zu überbrücken, das im April nächsten Jahres erscheinen soll, ist diese schlicht und einfach "Best Of" betitelte CD schon ganz okay.
Wer SOKO FRIEDHOF noch nicht kennt: Es handelt sich hierbei um das Elektro-Nebenprojekt von UNTOTEN-Kopf David A. Line, das damals quasi als Kontrastpunkt zu seinem Hauptbetätigungsfeld ins Leben gerufen wurde. Dementprechend findet man bis auf die düstere Stimmung auch wenige Anhaltspunkt zu UNTOTEN. Im Gegenteil: SOKO FRIEDHOF versuchen mit ihren Titeln und Texten zu provozieren und bedienen sich eigens hierfür einiger plakativer Ausdrucksweisen, die aber insgesamt sehr plump daherkommen. 'Totenkopfmausgedicht', 'Perversion Bizarre', 'Töten und fxxxcken', 'Blutrünstiges Mädchen' - sorry, aber wen will man damit noch schocken?
Dafür ist die Musik aber umso besser. SOKO FRIEDHOF verstehen ihr Handwerk und bieten in stetiger Abwechslung stampfende EBM-Nummern, tanzbare Dark-Wave-Stücke und technoide Tracks. Letztere gefallen mir persönlich am besten, weil sie nicht diese sterile Ausstrahlung haben. Hier wird die Musik lebendig und wirkt greifbar, was bei Stücken wie 'Blutende Maria' und 'Perversion Bizarre' zum Beispiel nicht der Fall ist. 'Müllmann' bildet da als Vorgeschmack zum neuen Album schon einen enormen Gegensatz und kann musikalisch auf Anhieb überzeugen. Hier stimmen Groove, Sphäre und der Melodieanteil.
Nun, es mag alles in allem auch meine Antipathie gegen stumpfe Beat-Bolzer durchdringen, und ausgerechnet davon bieten SOKO FRIEDHOF hier eine stattliche Anzahl. Dennoch muss ich der Band zugestehen, sehr viel Wert auf Abwechslung gelegt zu haben. Gothic, EBM, Dark Wave, reine Elektro-Mucke und auch spärlich begleitete Stücke haben ihren Weg auf diese Compilation gefunden. Die Intention, eine Zusammenstellung mit den verschiedenen Farben des SOKO FRIEDHOF-Katalogs zu erschaffen, ist also gelungen. Nur die Musik ist jetzt nicht gerade mein Bier, wobei ich gleichzeitig auch nochmal erwähnen muss, dass die recht dämlichen Plattitüden in Titeln und Texten ein wesentlicher Nerv-Faktor gewesen ist. Fans dieser Sparte sollte dies aber sicher nicht davon abhalten, auf diese Weise mit der Band Bekanntschaft zu machen.
Anspieltipps: Müllmann, Soko Friedhof, Eliminate Your Pain
- Redakteur:
- Björn Backes