SOKO FRIEDHOF - Black Magic
Mehr über Soko Friedhof
- Genre:
- Elektro-Gothic
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Soulfood/Sony Music Entertainment
- Release:
- 08.11.2013
- Rise Again
- Black Magic
- Kinski
- Cry For Me
- Der Teufel Verführt Die Welt
- Heart Of Mary
- I Kill People (In My Mind)
- Mind Control
- Woreship Me
- Since You Been Gone
- Blood Of Jesus
- Everywhere Outside
- Monster (In My Closet)
Ich habe es nicht verstanden.
SOKO FRIEDHOF ist keine schlechte Krimiserie im Vorabendprogramm des ZDF, sondern die musikalische Spielwiese von UNTOTEN-Hirn David A. Line. Jetzt liegt unter dem phänomenalen Titel "Black Magic" ein neues Werk aus der SOKO-FRIEDHOF-Reihe vor. Schon seit seiner Gründung ist das Projekt SOKO-FRIEDHOF dafür bekannt, die Gothic-Szene, ebenso wie den Rest der Welt, satirisch-sarkastisch auf die Schippe nehmen zu wollen. Ob dies allerdings nach all den Jahren noch gelingt, vermag wohl nur der Eingeweihte zu erkennen, dem das Duo David A. Line/Maria von Lilienstein von jeher als Kultobjekt gilt.
Bei distanzierter Betrachtung handelt es sich bei "Black Magic" um ein sehr stereotypes, stupides Elektro-Album, das nur selten entflammt. Selbst die von Line gerne verwendeten Samples diverser, aus dem Zusammenhang gerissener Szenarien, vermögen es nicht, für Aufregung zu sorgen, auch nicht bei dem offenbar aggressiv gemeinten Intro zu 'Cry For Me', einem nur schwach inspirierenden Titel, den auch der Aggro-Ausbruch eines vermeintlichen Sadisten zu Beginn nicht retten kann.
Wenigstens ein Schmunzeln entlockt der gebetsmühlenartig wiederholte Ausruf "Der Teufel verführt die ganze Welt", des gleichnamigen Tracks, der außer dieser gelegentlich zutreffenden Aussage zur Lage der Welt mithin jedoch musikalisch auch nicht zu begeistern weiß. Wer Trost im Album-Cover suchen will, trifft auf ein kitschig-verkleistertes Frauenantlitz zur Haltung mit betenden Händen, dem blutige Tränen - wen wundert's - aus den Augen rinnen. Sollte das Ironie sein, ist es misslungen.
Mit "Black Magic" verhält es sich insgesamt wie mit einer Video-Installation eines Gegenwartskünstlers im Museum für zeitgenössische Kunst: Der Rezipient verharrt ratlos vor dem Kunstwerk, bekundet im Sinne sozialer Erwünschtheit, es sei interessant und bleibt dabei doch seltsam unberührt.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Erika Becker