SOKO FRIEDHOF - Drom (Mord II)
Mehr über Soko Friedhof
- Genre:
- Gothic
- ∅-Note:
- 2.00
- Label:
- Soulfood
- Release:
- 13.05.2011
- Look At Him!
- Hacke Bei-hell (Gei-hel)
- Scheissse wie du
- Satan orde Rock?
- Horrormetzgerei
- Darkness
- Hurenband
- Download
- Die Disse
- OPfa
- Smile
- Gebet
- Soweit die Füsse tragen
- Cindy
Polarisierend durch und durch - oder einfach nur mies?
Provokation war schon immeer das große Steckenpferd vom SOKO FRIEDHOF. Bewusst gegen den Strom, immerzu mit scharfer Zunge, oftmals - ja eigentlich fast immer - aber auch unter der Gürtellinie. Dennoch hat es die Band geschafft, sich ein recht tapferes Underground-Following zu sichern, welches sich nun mit dem zweiten Teil des "Mord"-Konzepts auseinandersetzen darf - aber auch sollte?
Nun, "Drom" ist wohl in erster Linie eine absolute Geschmacksperversion. Die dezente, teils elektronische Untermalung der Songs trifft hier immer auf abartige Gedanken, mischt sich mit einem flächendeckenden Horror-Feeling, wird aber gleichzeitig auch von einer ziemlich indiskutablen vokalen Performance unterlegt. Dark-Rap nennt die Band es selber, absoluter Müll wäre wohl das, was Fachpresse, Szene-Liebhaber und selbst tolerante, aufgeschlossene Hörer zu dem sagen würden, was das Duo hier abliefert.
All dies wäre sicher akzeptabel, würde man auf musikalischer Ebene ein bisschen mehr bieten als sterile Elektronik, künstliche Atmosphäre und ein Ansatz von morbider Stimmung. Doch dies gelingt "Drom" nur in ganz wenigen Sequenzen, nämlich sobald auch eine Spur von Melodik in die Songs fließt. Dass dabei aber gleichzeitig auch wieder pervertierte Texte Einzug halten, macht die Chose in 'Scheisse wie du' oder 'Opfa' nicht besser. Wenn da über Analverkehr schwadroniert, Vulgäres zur Triebfeder erklärt wird und abstrakte Gedankenzüge als Musik verkauft werden, sollten bei vielen die Alarmglocken schrillen - und sie schrillen lauter, als man anfangs gedacht hätte.
"Drom" bietet auf die Gesamtdauer dann auch keine Abwechslung, nichts an annehmbaren Impulsen, sondern einfach nur völlig polarisierende Geschichten, die wohl auch nur von denen aufgenommen werden können, denen Songs, Sounds und Vokabeln nicht krank genug sein können. Dass der SOKO FRIEDHOF keine Heimat für die Masse ist, ist sowieso unbestritten. Dass er aber dieses Fall in erster Linie eine Ablagestelle für kompositorischen Müll ist, war auch nicht zwingend klar.
Anspieltipp: Horrormetzgerei
- Note:
- 2.00
- Redakteur:
- Björn Backes