SOL OBSCURA - Rising
Mehr über Sol Obscura
- Genre:
- Progressive Rock / Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Good Moon Music
- Release:
- 04.07.2014
- Being Nowhere
- Home
- Shadows In The Smoke
- That Man
- Isle Of Reil
- Soul
- The March
- Arise
- What Gives?
- And We March pt. 1
- And We March pt. 2
- Her Form
- Already Dead
Drei Mann und ein kreatives Feuerwerk
SOL OBSCURA spielt modernen Prog Metal der eklektizistischen Sorte und schafft es, mir mit einer eher weniger zugänglichen Musik erstaunlich gut zu gefallen. Dabei sind die Zutaten von "Rising" alles andere als meine Lieblingsgenres und - Bands. Man nehme SYSTEM OF A DOWN, OPETHs "Damnation", etwas Stoner Rock und allerlei moderne Frickelbands der letzten Dekade, rühre einmal kräftig um und fertig ist - ein richtig gutes Album.
Was mich an diesem Album so begeistert, ist vor allem die natürliche Lockerheit, die allen Songs innewohnt, verbunden mit einem tollen Sound, der gleichzeitig modern und natürlich klingt. Die Band schafft es stets, die komplexesten Songaufbauten, halsbrecherischsten Takt- und Stimmungswechsel und instrumentalen Kabinettstückchen völlig locker und entspannt klingen zu lassen. So befinde ich mich bereits nach wenigen Takten in einer angenehmen, wohlig-warmen Musikwolke, getragen vor allem von den tollen Akustikpassagen, in der ich nur bei konzentriertem zuhören merke, wie technisch versiert die Musiker zu Werke gehen. Damit verliert die Musik von SOL OBSCURA die pseudo-intellektuelle, beinahe arrogante Aura, die vielen anderen Bands in diesem Sektor in meinen Ohren anhaftet. Es macht schlicht Freude, den Gitarren zu lauschen, die unglaublich viel Feeling verströmen, während der Drummer nicht nur die lauten, sondern auch die leisen, beinahe jazzigen Töne beherrscht. Musikalische Brillanz bei gleichzeitiger Herzlichkeit, so könnte man die Stärken von "Rising" zusammenfassen.
Was es dabei jedoch nicht gibt und was für den Einstieg hinderlich ist, sind allerdings eingängige Einzelsongs. Das Album funktioniert am besten als ganzes, wenn es sich entfalten und den Hörer in seine Arme schließen kann. Denn die Gesangslinien sind sehr fließend, umranken und durchdringen die Kompositionen und sind lediglich ein gleichberechtigtes Instrument neben all den anderen. Man hat also keinen Sänger, der den Hörer an der akustischen Hand nimmt und ihm den Weg auf den verschlungenen Pfaden der Kompositionen weist. Doch es lohnt sich, die Welt von SOL OBSCURA auf eigene Faust zu erkunden. Es ist leicht, sich dort zu verlaufen, doch jeder neue Versuch ist eine Reise wert und auf seine eigene Art faszinierend. Ein starkes Stück Musik für mutige Träumer, die hier unbedingt lauschen sollten.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst