SOLACE OF REQUIEM - Utopia Reborn
Mehr über Solace Of Requiem
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Ruptured Silence
- Release:
- 15.08.2006
- Theoretics
- Red Sea
- Language Of The Gods
- Lost - Vapors
- Deceiver
- To Suffer Mortality
- Beyond Grace
- Your Last Enemy
- Cry Out For Mercy
Frickelfrackel, grunzgrunz, frickelfrackel, schleichschleich, kloppklopp, frickelfrackel und frickelfrackel: Das sind SOLACE OF REQUIEM in Kurzfassung. Ging's zu schnell? Dann seid ihr die Falschen für diese Platte. Die Amis prügeln ihren Prog-Death technisch extrem beschlagen und ohne Rücksicht auf Verluste durch die Landschaft. Je unwegsamer das Gelände dabei ist, desto mehr Spaß haben sie. Es muss richtig wehtun. Und dem Label des Trios ist diese schmerzhafte, aber fraglos beeindruckende Vorstellung aus dem Stand jede Menge Superlative wert. Meister des traditionellen Death Metal sind sie wohl schon, und mit "Utopia Reborn" sollen sie angeblich erneut Ansprüche auf den Thron anmelden. So weit würde ich zwar nicht gleich gehen, aber sie werden sich zu Recht Respekt verschaffen.
Die üblichen Verdächtigen – DEATH, MORBID ANGEL – tauchen immer wieder vor dem geistigen Auge auf. Und man muss Trey "ganz weit draußen" Azagthoths Bande auch vertragen können, andernfalls schwenkt man schon bei den ersten Klängen von 'Theoretics' entnervt die weiße Fahne. Es knallt, es zischt, und das Solo im Mittelteil ist ganz starker Tobak. Ob hier zur Entschlüsselung noch die althergebrachte Harmonielehre angewendet werden kann oder doch schon außerirdische Hilfe angefordert werden muss, ist schwer zu sagen. Sicher ist allerdings, dass man sich die Scheibe nicht würde anhören können, wenn in jedem Song derart atonales Gewurschtel untergebracht wäre. Glücklicherweise haben die infernalischen Drei aber zumindest phasenweise ein Einsehen. Es gibt einige gemeine Midtempo-Parts, die zum guten, alten Propeller-Banging einladen (beispielsweise in dem tonnenschweren Brocken 'Beyond Grace' und dem mit Gast-Vocals von Ex-MALEVOLENT CREATION-Rülpser Brett Hoffmann ranwalzenden 'Language Of The Gods') und als Anhaltspunkte dafür dienen, wo's hier in etwa langgeht.
Das macht insgesamt neunmal krankes, wie Blei im Magen liegendes Geballer für wagemutige Death-Metaller, Death-Metaller mit unerschütterlich starken Nerven oder Death-Metaller, die morgens mit Abflussfrei gurgeln und sich zum Einschlafen eins mit 'nem Knüppel überziehen; alle anderen werden sich mit "Utopia Reborn" keinen Gefallen tun. Es gibt Alben, die man sich in jeder Lebenslage auf die Ohren tun kann; dieses gehört definitiv nicht dazu. Toi, toi, toi und alles Gute fürs Herausfinden der richtigen!
Anspieltipps: Language Of The Gods, Beyond Grace
- Redakteur:
- Oliver Schneider