SOLAR PLEXUS - Niemandsland
Mehr über Solar Plexus
- Genre:
- Elektro Rock / NDH
- Label:
- STF Records / CMS
- Release:
- 04.12.2006
- Der Sturm
- Niemandsland
- Spieglein, Spieglein
- Fleisch
- Krank
- Der Fischer
- Adrenalin
- Feuer
- Amok
- TV-Brutal
- Mädchen
- Himmelfahrt
- Mama
Der Bandname lässt anfangs noch auf progressiven Metal/Rock schließen, doch schon nach wenigen Sekunden wird klar, dass die vier Musiker mit einer über weite Strecken ansprechenden Mischung aus Neuer Deutscher Härte (NDH) der Marke RAMMSTEIN oder OOMPH! und elektronischen EBM-Sounds aufwarten. Erweitert wird dieses Spektrum gelegentlich noch um (dezente) Einsprengsel klassischer Musik, Pop und sogar Power Metal. "Niemandsland" mit seinen dreizehn Songs besticht durch eine sehr fette Produktion und eingängige, aber auch oft zu plakative Texte, die Themen wie Drogen ('Der Sturm'), Amokläufe ('Amok') oder den allgegenwärtigen Fernsehwahnsinn ('TV-Brutal') aufgreifen. Besonders das abschließende 'Mama', das eine "liebenwerte" Schwiegermutter thematisiert, hat einen gewissen Charme, auch wenn diese Nummer als härtere Version diverser J.B.O.- oder VICKY VOMIT-Songs durchgehen kann, also die Grenze zur musikalischen Comedy eindeutig überschreitet. Auch die Band KNORKATOR darf hier durchaus als Vergleich genannt werden. Das Titelstück von "Niemandsland" zählt aufgrund seiner Eingängigkeit und seiner atmosphärischen Keyboards ebenfalls zu den Highlights der zweiten vollständigen CD der Truppe. Erstaunlich ist diesem Zusammenhang auch, dass das Debüt "Strafe muss sein" ebenfalls 2006 erschienen ist, die vier Musiker also offensichtlich über eine ziemlich gesunde Arbeitshaltung verfügen ...
Auch wenn hie und da sehr (!) deutliche Verweise auf die offensichtlichen Vorbilder zu hören sind (u. a. 'Spieglein, Spieglein'), können SOLAR PLEXUS doch zumindest bei einer Handvoll Songs (u. a. 'Der Fischer' oder 'TV-Brutal') eigene Akzente setzten und stellen damit eine interessante Alternative für alle Freunde deutschsprachiger (harter) Rockmusik dar. "Niemandsland" ist – für die entsprechende Zielgruppe – eindeutig zu empfehlen. Ob die Band allerdings mit dem dargebotenen Material neue Fans hinzugewinnen kann, darf jedoch bezweifelt werden, denn zu gleichförmig ist der Sound über weite Strecken ausgefallen.
Anspieltipps: Der Sturm, Der Fischer, Amok, TV-Brutal, Mama
- Redakteur:
- Martin Stark