SOLE REMEDY - Apoptosis
Mehr über Sole Remedy
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Aftermath Music
- Release:
- 27.09.2010
- Comatose
- Present Remorse
- Leave
- The Burden
- Ordeal
- The Undertow
- Apoptosis
- Wolf In Me
- Solace
- Past Decay
Einzigartiger Prog-Metal-Release.
Wenn atmosphärische Dichte einen Prog-Metal-Release dominiert und Namen von PORCUPINE TREE bis OPETH durch die Runde geehen, kann man sich im Grunde genommen immer darauf gefasst machen, ein echtes Kleinod abgestaubt zu haben. Ein eben solches Gefühl beschleicht einen schließlich auch bei den finnischen Underground-Proggies von SOLE REMEDY, die in den zwölf bisherigen jahren ihrer Existenz noch nicht häufig auf sich aufmerksam machen konnten, nun aber mit "Apoptosis" zum großen Schlag ausholen könnten - und scheinbar auch wollen.
Die bis dato unscheinbaren Nordlichter spezialiseren sich jedenfalls sehr stark auf eindringliche Riffs und wuchtig inszenierte Soundscapes und liegen dabei in der ziemlich außergewöhnlichen Schnittmenge von Bands wie ISIS, NEUROSIS, und besagten Melancho-Proggern, was die Sache vor allem in den härteren Tracks von "Apoptosis" spannend macht. Nummern wie 'The Burden' undd das direkt darauf folgende 'Ordeal' sind wahre Kunststücke der härteren Musik, stimmungsreich in Szene gesetzt, abwechslungsreich aufbereitet und doch irgendwie kompakt an dem Mann gebracht. Es braucht zwar sicher seine Zeit, bis man alle Elemente und Versatzstücke aufgenommen und verarbeitet hat, doch unterm Strich bleiben SOLE REMEDY für den hohen Anspruch, den sie an ihre Musik und ihre Hörer stellen, eine vergleichsweise leichter zugängliche Band - und das zeichnet ihr neues Album auch aus.
Nichtsdestotrotz beinhaltet "Apoptosis" unzählige Parts, die erst einmal aufgefasst und weggesteckt werden wollen. Wenn im relativ zielstrebigen 'Leave' die brachialeren Arrangements mit ebenso heftigen Shouts unterlegt werden, die Grundstimmung im Hintergrund aber dennoch einige melancholische Nuancen bereithält, ist die Kontrastwirkung enorm. Nicht anders verhält es sich in ruhigen Stücken wie 'The Undertow' oder 'Apoptosis', in denen jederzeit ein Ausbruch aus den dezent harmonischen Strukturen erwartet wird, SOLE REMEDY die Spannung jedoch nicht zur Explosion bringen, sondern ihr subtiles Spiel auf offenbar minimalistischem, dann aber doch sehr vielschichtigen Terrain fortsetzen. Hier wurde Progression über Innovation definiert und damit letzten Endes auch jener Faktor dieser Musik zurückerobert, der so oft im ewigen Griffbrettgewichse und irritierenden Taktwechsel verlorenzugehen scheint.
Auf jeden Fall haben SOLE REMEDY ihre Marke mit dieser Veröffentlichung gesetzt und ihr auch einen sehr markanten Beigeschmack zugefügt. Wer auf PORCUPINE TREE, OPETH und Co. steht, ist eingeladen, sich hier begeistern zu lassen. Sollte unterdessen auch noch eine Vorliebe für dezente Noise-Geschichten vorliegen, ist "Apoptosis" gar eine echte Offenbarung!
Anspieltipps: The Burden, Apoptosis, Solace
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes