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MMX

Das ist überraschend! Da fällt über das Postfach ein deutsches Demo ein. Und erst einmal nachprüfen... ja, SOLEDOWN sind aus dem Westen der Republik, die Wulff und einige Moralmedien gerade verkindern.

Die Produktion nämlich ist nuancenreich und klassisch rockig dickbackig. Die Kompositionen laufen überraschungsdurchtrieben und abwechslungsreich. Zwar erinnert das unweigerlich auch an "neukontinentale Rockformate" - auf dass Kanada mit diesem Hinweis nicht vergessen sei. Sehr schön ist, dass vor allem der Gesang den Test besteht, der im Angehorch einer Kölner Rockband dann doch noch etwas strenger ausfällt. Der Mensch beherrscht seine Stimme und kann von Kratzbürstigkeit fleißig fließend in Schmeicheleien hinüberwechseln. Die Referenzen der Saitenbearbeiter erstrecken sich vom Grunge über das Metalgeschäft bis hin zu seicht-postrockigen Hintergrundanklängen. Nein, da gibt es mal nix zu deuteln.

Wir übernehmen den Stil der Promobandinfo und lösen hier keine Musikernamen extra zur Hervorhebung heraus. Genau das scheint auch im Prinzip und Detail der Musik zu stecken, denn über die gesamte Spielzeit der sechs Beiträge funktioniert "MMX" im Zusammenspiel der fünf Mucker, denen die Lust auf die weitgesplissene Welt des Rocks anzumerken ist. Zucken wir nicht unweigerlich zusammen, wenn es mal ruhiger - wie heißt es so gurrend – balladesk wird? Aber SOLEDOWN haben die Klippen des Stils studiert und nehmen diese Kurven souverän, indem sie die Spannungsbögen jeweils verschärfen oder "verhärten". Gut überlegt und fließend gemacht.

Und um das noch einmal zu betonen: Der Kölner Band ist ein Dornröschenschlaf bescheinigt, denn mit dem Demo (!) "MMX" ist denen eine echte Überraschung geglückt.