SOLEMN VISION - Despite The Rise Of The Sun
Mehr über Solemn Vision
- Genre:
- Progressive Technical Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Black Lion Records
- Release:
- 20.10.2023
- Farther From The Flame
- Avarice
- Gates
- A Debt To The Wraith
- On The Eve Of Silence
- Sea Of Trees
- Bane And Benumbed
- Unfinished Tapestry
- The Cerebral Labyrinth
- Unfinished Tapestry (Acoustic Version)
Solide und technisch anspruchsvolle Death-Abreibung.
SOLEMN VISION ist eine fünfköpfige Band aus New York City, die sich im Jahr 2019 gründete und direkt im gleichen Jahr mit dem selbstbetitelten Debüt ihren Einstand in der Metalszene gab. Komplett aus dem Boden gestampft wurde die Truppe dabei allerdings nicht, sondern ging aus SPECTRAL VOICES hervor, wobei die Namensänderung ohne Besetzungswechsel und primär aus Gründung einer Namensüberschneidung mit einer weiteren amerikanischen Band erfolgte. Mit "Despite The Rise Of The Sun" steht nun das zweite Album in den Startlöchern, mit dem das Quintett nun, laut eigener Aussage, endlich die Musik umsetzen konnte, die ihm schon von Beginn der gemeinsamen Reise an vorschwebte.
Für uns als Hörer und Hörerinnen bedeutet das, dass wir einen wuchtigen und teils brutalen Mix aus Deathcore und Technical Death Metal vorgesetzt bekommen, der zumindest in Teilen auch einmal in Richtung Göteborg blickt. Der eröffnende Titeltrack kann dabei eigentlich schon ganz gut als Blaupause für die übrige Spielzeit herhalten, präsentiert er doch mit groovenden Riffs, technisch versierten Leads und Aaron Harris' Schreien und gutturalen Wutausbrüchen die Trademarks, die auch die übrige Spielzeit bestimmen werden. Mir persönlich ist der Track dabei etwas zu sehr auf knüppelharte Attacke getrimmt, wodurch mir einfach der Wiedererkennungswert zu sehr auf der Strecke bleibt.
Besser sieht das schon bei den folgenden zwei Tracks aus, die auf die Namen 'Avarice' und 'Gates' hören und das brutale Todesstahl-Fundament um einige schwarzmetallische Einschübe erweitern. Gerade die spröden Gitarren-Landschaften stehen den Amerikanern dabei wunderbar zu Gesicht, bieten sie doch einen herrlichen Kontrast zu den ansonsten eher sperrigen Riffs und technischen Kabinettstückchen, die vor allem von den Sechssaitern zelebriert werden. Einzig Aarons Stimme macht mir auch hier weiterhin etwas zu schaffen, denn für mich kippt er doch etwas zu oft in Deathcore-Gefilde und insgesamt ist mir dieser brutale Gesangsstil doch einfach zu weit vorne im Mix platziert. Entsprechend werde ich auch in de übrigen Spielzeit nicht restlos warm mit dem Sound von SOLEMN VISION, obwohl die Band handwerklich durchgehend auf höchstem Niveau musiziert und mit dem episch angehauchten und gerade hinten raus auch sehr atmposphärischen 'Bane And Benumbed' sogar noch einen weiteren Volltreffer am Start hat.
Meine Schlussnote von sieben Zählern ist daher am Ende auch eher subjektiv gefärbt, denn objektiv betrachtet kann man den Quintett gerade handwerklich nichts vorwerfen. Im Gegenteil, die Jungs sind allesamt tolle Musiker, die es verstehen, auch längere Kompositionen durchaus spannend und abwechslungsreich zu gestalten. Solltet ihr also ein offenes Ohr für die eher brutalen und vertrackten Spielarten des Death Metals haben und euch an mächtig wütenden Growls erfreuen, könnte sich ein Antesten von "Despite The Rise Of The Sun" durchaus lohnen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs