SOLID - Total Rush
Mehr über Solid
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Released Power Production
- Release:
- 15.09.2003
- Total Rush
- Dead End
- Grin On My Face
- Mistaken
- Mind
- The Cross
- Solid
- Disturbed With No Name
- Blender
- Sadness Of Mankind
Willkommen zu einer weiteren Folge von "Hartwurstgebolze", der Sendung für den anspruchsvollen Mosh-Pit-Veteranen von heute. Unsere Themen heute: Rhythmische Nackenmassage für den Morgen "danach", Joey DeMaios Einöltipps mit Bratfett und SOLID, mit ihrem neuen Album "Total Rush". Die ersten Themen lassen wir mal aus Gründen des Desinteresses weg und ... Mann, was 'ne unausgereifte Einleitung. Passt aber irgendwie zu der besprochenen CD.
Ja, SOLID legen mit ihrem insgesamt dritten Langspielteller seit der Bandgründung im Jahre 1994 ein etwas unausgegorenes Werk vor, welches zwar an sich nicht zu verachten, jedoch auch nichts wirklich Besonderes ist. Grob werden hier von der erst kürzlich wiedervereinten Truppe, einem der letzten Überlebenden der belgischen H8000-Bewegung, die Schubladen Hardcore und auch in gewisser Weise Stoner Rock bedient, was sich auch in der leicht unrühmlichen Produktion darstellt. Die Drums knallen ein wenig zu deftig aus den Boxen und der Sound setzt sich auch leider nicht vom Durchschnitt ab. Ein bisschen mehr "Körper" hätte den Gitarren wirklich nicht schaden können, aber die Arbeit an den handlichen Tonbrettern fällt auffallend ordentlich aus. Der Gesang dröselt nicht wirklich Aufsehen erregend vor sich hin und die Background Vocals passen sich dem nur zu gut an. Merkwürdigerweise variiert das Mixing von Song zu Song dermaßen stark, dass man die Vermutung nicht unterdrücken kann, dass hier altes und neues Material unbearbeitet zusammengeschmissen wurde. Als Vergleich möge man sich den Übergang von 'Disturbed With No Name' zu 'Blender' anhören.
Songtechnisch ist "Total Rush" da schon interessanter. Jeder einzelne Track hat einen eigenen Charakter und von wilden Achterbahnfahrten wie beispielsweise 'Grin On My Face' über Hardcore-Uptempo-Songs der Marke 'The Cross' bis zum übel rumpelnden 'Mistaken' ist alles vertreten, was man so in diesem Genre erwartet. Von der textlichen Seite erhält man nicht unbedingt eine "Minima Moralia" und muss sich mit einem Kickermagazin zufrieden geben, doch wissen einige Stellen durchaus zu gefallen. Andere, wie die "Selbstbeweihräucherungshymne" 'Solid', sollte man getrost vergessen.
Fazit: Etwas gewöhnliches, wenn auch teilweise merkbar potenzialreiches Hardcorealbum, das man schon einmal zum Probehören vormerken sollte. Wer wenig wert auf Produktion legt oder Innovation mit drei "n" schreibt, der möge bedenkenlos zugreifen.
Anspieltipps: Total Rush, Grin On My Face, Mind, Sadness Of Mankind
- Redakteur:
- Lasse Rosenberger