SOLISIA - The Film Of My Life
Mehr über Solisia
- Genre:
- Melodic Metal
- Mystery
- The Film
- Escape (Radio Edit)
- Fog
Melodischer Heavy Metal mit Frauengesang.
Eine italienische Band, die laut eigener Aussage progressiven Power Metal spielt und eine Sängerin in ihren Reihen hat, sorgt bei mir meist schon ungehört zu Vorurteilen. Befürchte ich bei südeuropäischem Power Metal doch meist übermelodischen Happy Metal. Wenn es dann auch noch progressiv sein soll, heißt das meist ja nur, dass auch noch Keyboards zum Einsatz kommen. Jetzt singt bei SILISIA auch noch eine Frau. Ich denke an NIGHTWISH meets RHAPSODY. So ein Kopfkino kann auch hinderlich sein.
Mit 22 Minuten Spielzeit und vier Songs, darf man "The Film Of My Life" eher als Appetitanreger für weitere Schandtaten betrachten und wenn ich der Bandhomepage glauben darf, ist auch bereits ein Lonpgplayer namens "Ordinary Fate" erschienen, auf dem diese vier Songs aber nicht erneut vertreten sind. Konzentrieren wir uns also auf diesen Film hier. Schon das eröffnende 'Mystery' lässt mich beruhigt durchatmen, denn SOLISIA begehen trotz allerlei Tasteneinsatz nicht den Fehler zu süßlich zu klingen. Natürlich lehnt man sich in der Biographie etwas weit aus dem Fenster, in dem man Vergleiche mit DREAM THEATER und SYMPHONY X angibt, wenn man allerdings liest, dass da auch noch EPICA und WITHIN TEMPTATION gelistet werden, dann passt das Ergebnis beinahe.
Gitarre und Keyboard sind bei SOLISIA gleich wichtig und auch die Ryhthmussektion bietet mehr als Durchschnittskost. Die Kompositionen gehen schnell ins Ohr, bleiben dort aber leider nicht haften. Ein Manko, welches leider auch Sängerin Marilena nicht wett machen kann. Während sie in der netten Ballade 'Escape' eindeutig beweist, dass sie eine sehr gute Stimme hat, gelingt es ihr nicht, den Songs genügend Originalität und Emotionalität einzuhauchen. Das klingt mir alles zu glatt. Und die – zum Glück sehr wenigen – Spinett-Attacken aus der elektronischen Klimperkiste, lassen mich dann auch mal kurz herzhaft in ein Zwiebelmettbrötchen beißen, um das zuckersüße Aroma loszuwerden.
Wer auf flotten, handwerklich guten, leicht verspielten Melodic Metal steht, darf hier aber gerne zugreifen.
- Redakteur:
- Holger Andrae