SOLITAIRE - Extremely Flammable
Mehr über Solitaire
- Genre:
- Speed Metal
- Label:
- Iron Glory
- Release:
- 30.08.2004
- Countdown
- Extremely Flammable
- Heroes Fall Down
- Out Of My Role
- Breaking Point
- Metalsquad
- I Won't Come In Peace
- Speed Trap
- Steel Against Steel
- Boy Without A World
Oldschool Speed Metal aus Finnland habe ich bis heute auch noch nicht gehört, denn eigentlich ist das Land der tausend Seen ja vielmehr für opulente Bombast-Produktionen bekannt.
Aber siehe da, es geht auch anders, und mit SOLITAIRE haben die Finnen ein wirklich heißes Eisen im Feuer, welches es durchaus mit heimischen Truppen wie DESASTER aufnehmen kann, wäre da nicht die (bewusst?) miese Produktion, bei der einfach viel zu viele Details untergehen. Gut, was heißt hier Details, SOLITAIRE rotzen sich recht simpel durch ihre zehn Songs, da gibt's einfach nur Bass, Gitarre und Drums und dann Vollgas, aber was nutzt das Ganze, wenn nach dem ersten Durchgang nicht viel mehr hängen bleibt als das nervige Geschrei des Sängers, das man außerdem kaum verstehen kann.
Vergleichbar wäre das Ganze mit EXCITER, nur eben dass der Mann hinterm SOLITAIRE-Mikro bei weitem nicht an einen Jaques Belanger herankommt, im Gegenteil, im Prinzip ist er der einzige Schwachpunkt im Bandgefüge dieser Finnen. Die Instrumentalfraktion lässt nämlich so gut wie gar nichts anbrennen, wobei besonders der Schlagzeuger hervorzuheben wäre, der eine astreine Performance abgibt. Zudem sind die einzelnen Lead-Soli vom Allerfeinsten, auch wenn sie nur selten vertreten sind.
Grob betrachtet, klingen SOLITAIRE wie eine Mischung aus der Aggression von SLAYER, dem Punch von EXCITER, der punkigen Attitüde der ersten NWoBHM-Bands und dem teutonisch-melodischen Ansatz solcher Gruppen wie RUNNING WILD, der das flotte `Heroes Fall Down´ und die schleppende Hymne `Steel Against Steel´ zu den besten Nummern von "Extremely Flammable" macht.
Das finale Fazit sieht dann auch etwas zwiegespalten aus; einserseits weiß der Oldschool-Sound der Finnen von Anfang an zu gefallen, andererseits fällt es einem sehr schwer, sich mit der Stimme des Sängers anzufreunden, die den Hörgenuss insgesamt dann doch erheblich trübt. Freunde der genannten Bands sollten aber trotzdem auf jeden Fall einmal reinhören, denn ein Arschtritt ist trotz der genannten Mangelerscheinungen definitiv garantiert.
Anspieltipps: Heroes Fall Down, Countdown, Steel Against Steel
- Redakteur:
- Björn Backes