SOLITUDE (MEX) - Exogenesis
Mehr über Solitude (MEX)
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Concreto Records
- Release:
- 23.03.2021
- Exogenesis
- Arbitrium Incorporea
- Descending Into Flesh
- Of Thoughts And Blood
- As The Sun Hides
- Theogony
- Unshrouded
- Hyadian Slumber
- Shadowbreed
Ein Riff-Feuerwerk zum Niederknien!
Wer häufiger meine Rezensionen liest, der wird vielleicht gemerkt haben, dass ich mir gerne insbesondere kleinere Bands des Melodic-Death-Sektors herauspicke. Teilweise erwartet mich dabei der typische Sound des Genres nach Schema F, oftmals lassen sich so aber auch überraschend starke Newcomer entdecken. Dass mich eine Band aber schon mit dem allerersten Riff einer Platte komplett begeistern kann, passiert mir mehr als selten. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel, und so schaffte es das mexikanische Quintett SOLITUDE beim neuen Langeisen "Exogenesis" mit nur wenigen Sekunden Musik, mich vor dem heimischen Player zu fesseln.
Gemeint ist das eröffnende Riff des Openers und Titeltracks 'Exogenesis', das sofort die Nackenmuskulatur in Bewegung versetzt und sich hartnäckig im Gehörgang festbeißt. Besonders ist bei den Mexikanern, die bei ihrer Bandgründung im Jahr 1996 die Vorreiter des Melodic Death Metals in ihrem Heimatland waren, dass sie das klassische Göteborg-Riffing mit proggigen Akkord-Strukturen und der Catchyness von Hard-Rock-Riffs der Achtziger würzen, was insbesondere für eine gesteigerte Eingängigkeit der Gitarrenarbeit sorgt. Kombiniert mit feinen Gitarrenmelodien im Refrain gerät die Eröffnungsnummer so direkt zu einem Highlight, das zu keiner Sekunde vermuten lässt, dass der Fünfer seit dem letzten Langsspieler etwa 15 Jahre im Winterschlaf verbracht hat. Eingerostet klingt hier jedenfalls nichts. Unterstrichen wird das sogar noch vom folgenden 'Arbitrium Incorporea', dessen Hauptriff sogar noch einmal einen draufsetzt und mit seinem packenden Groove einen echten Hit einleitet, der sich vor wirklich niemandem im Melodic-Death-Sektor verstecken muss!
Dass natürlich nicht alle Nummern auf "Exogenesis" mit diesem herausragenden Doppel zur Eröffnung mithalten können, ist eigentlich klar. Dennoch gibt es mit 'Of Thought And Blood', 'Descending Into Flesh' und dem wagemutigen 'Shadowbreed', das sogar Klargesänge in den ansonsten doch eher klassischen Todesstahl der Mexikaner integriert, noch einige weitere Höhepunkte zu vermelden. Und mit 'Hyadian Slumber' hat das Quintett sogar noch ein wunderschönes Unplugged-Instrumental im Gepäck, das IN FLAMES so seit Jahren nicht mehr hinbekommen hat. Angesichts dieser Klasse übersieht man dann auch gerne, dass in 'As The Sun Hides' der Klargesang doch etwas zu wünschen übrig lässt und 'Unshrouded' als eher unspektakuläre Death-Keule aus den Boxen wummert. Spätestens wenn dieses zum Niederknien schöne Riff aus 'Arbitrium Incorporea' ein weiteres Mal ertönt, hat man jegliche Kritik an diesem Silberling sowieso wieder vergessen.
Für jeden Fan des melodischen Todesstahls ist hier entsprechend auch ein Antesten dringend empfohlen. Erstanden werden kann das Album übrigens digital oder als CD-Silberling auf der Bandcamp-Seite der Truppe für knapp unter umgerechnet 7 € und auch die Versandkosten sind mit 4 € mehr als überschaubar. Mein Exemplar befindet sich auch bereits auf dem Weg über den großen Teich und meine Sammlung freut sich schon darauf, diese feine Underground-Perle willkommen zu heißen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs