SOLSTAFIR - Köld
Mehr über Solstafir
- Genre:
- PostMetalAmbientRock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Spikefarm Records/ Soulfood
- Release:
- 27.02.2009
- 78 Days In The Desert
- Köld
- Pale Rider
- She Destroys Again
- Necrologue
- World Void Of Souls
- Love Is The Devil (And I Am In Love)
- Goddess Of The Ages
Eigenständig, fesselnd, unerreicht, unkopierbar: SOLSTAFIR sind die modernste Band der Welt.
Die Isländer gelten ja schon eine Weile als Geheimtipp. Was auch immer das ist. Hebt sich eigentlich selbst auf, der Begriff. Anfang 2009 nun nach zwei kleineren Minis das dritte reguläre Album über Spikefarm Records. Fakt ist, das da viel viel Potential dahinter steckt. Selten kann die Verquickung moderner Rockstile bis hin zum Derbmetal als so gekonnt bezeichnet werden wie in "Köld". Zur Selbstüberprüfung habe ich das Album noch einmal eine Zeitlang liegengelassen, um zu testen, ob die Musik, geschrieben im kargen und krisenverseuchten Island der Neuzeit, innerhalb fröhlicherer Gemütszustände anders wirkt.
Entdeckt habe ich ein noch größeres Werk als vorher. Wer im Selbstverständnis soviel Mut trägt, das Album mit einem wüstensandigen Instrumentalstück zu beginnen, hat Respekt verdient. Nachgeschoben werden sechs weitere lange Epen, in denen MADRUGADA-Dämmergitarren auf Orgeln und Stakkatodrums auf Americana-Zupfereien treffen. OPETH hat MOGWAI zu einem Kautabaklunch gebeten, ENTOMBED wollen noch kommen und gemeinsam sehen sie sich alle Twin Peaks-Folgen an. In einer karge Kate in Skandinavien.
In das anregend und offensiv gespielte Gemisch suhlt sich die unbearbeitete Stimme eines Sängers, der sich trotzdem angenehm zurückhält. Es bleibt für alle in der Band genügend Platz zum Ausarbeiten, Toben und Begeistern.
Kaum vorstellbar und zu ertragen, dass "Köld" im Wust der Veröffentlichungen untergeht. Es gibt teilweise Schwächen in der Produktion der Übergänge, aber wer so viel in sein Säckchen packt, der muss sich auch nicht wundern, wenn das manchmal zu schwer wird.
Trotzdem: Der umfassende Ansatz ist sehr mutig, fast postpostmodern und vor allem: gelungen. Hervorragend.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben