SOLSTICE - A New Dark Age
Mehr über Solstice
- Genre:
- Doom
- Label:
- Cyclone Empire / Soulfood
- Release:
- 27.04.2007
- New Dark Age
- The Sleeping Tyrant
- Cimmerian Codex
- Alchemiculte
- Hammer Of Damnation
- The Anguine Rose
- Blackthorne
- The Keep
- Cromlech
- New Dark Age II
- Legion XIII
- The Prophecy
- Stormchild
Bereits 1998 als "A New Dark Age" ursprünglich erschien, bin ich nach kurzer Anlaufphase beim täglichen Konsum regelmäßig ins musikalische Nirwana gedriftet. Epik, Pathos, Dynamik, atmosphärisches Songwriting und ein Sänger, der mich mit seiner fesselnden Stimme sofort in seinen Bann ziehen konnte. All das wurde auf dem zweiten Longplayer – "Halycon" klammere ich als EP jetzt einmal aus – von SOLSTICE meisterlich zu einer doomigen Melange zusammengebraut, die eine magische Ausstrahlung besaß. Leider ging diese Scheibe völlig unter und die Band verfiel danach in einen Winterschlaf, aus dem sie seither nicht wirklich wieder erwacht ist. Ein Zustand, der sich mit der Wiederveröffentlichung aller Alben inklusive diverser Bonustitel hoffentlich bald ändern wird.
An der Qualität des gebotenen Materials hat sich natürlich absolut nichts geändert. Der deutlich verbesserte Sound unterstützt die hypnotische Wirkung der marschierenden Rhythmen nur um ein Weiteres und wird sicherlich nicht nur mich nach dem Verzehr der gesamten Scheibe mit ausgerenktem Halswirbel zurücklassen. Besonders hinterhältig sind diese Kompositionen, wenn sie mit keltischer Folklore versetzt sind. So verzaubert das Tripple 'The Anguine Rose'/'Blackthorne'/'The Keep' mit seiner balladesken Untermalung bis zum heutigen Tage noch immer regelmäßig meine Sinne. Anmutig und gleichzeitig kraftvoll wird dieses Trio wohl ewiglich in meiner All-Time-Fave-Liste einen hohen Platz innehaben. Alleine die poetischen Texte, kombiniert mit Morris Ingrams' akzentuierter, feinfühliger Aussprache lassen diese Kompositionen zu ungeahnter Größe auflaufen.
Auf der anderen Seite zerstören SOLSTICE in beinahe nihilistischer Art und Weise mit der Stimmung einer E.-A.-Poe-Erzählung jeden Kitsch. Wenn THIN LIZZY Black Metal spielen würden, käme man dem Sound von SOLSTICE schon relativ nahe. Da sie dies aber nicht tun, kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass uns diese Band etwas sehr Eigenes anbietet. Und das in einer Zeit der Klone. Welch größeres Kompliment kann ich einer Band machen?
Wer die ursprüngliche Version bereits besitzt, bekommt als Anreiz die beiden tollen Coverversion des lange ausverkauften Vinyls mitgeliefert. Hierbei handelt es sich um 'The Prophecy' (IRON MAIDEN) und 'Stormchild' (TRESPASS). Allein die Wahl der Titel zeigt, dass SOLSTICE abseits jeglicher Standarten agier(t)en. Beide Nummern klingen sehr eigen und fügen sich nahtlos dem restlichen Material ein. Außerdem bekommt man interessante Liner-Notes und, wie bereits erwähnt, ein verbessertes Klangerlebnis.
Anspieltipps: in diesem Fall tatsächlich alle Songs!
- Redakteur:
- Holger Andrae