SOLSTICE - Lamentations
Mehr über Solstice
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- Cyclone Empire / Soulfood
- Release:
- 27.04.2007
- Lamentations IV
- Neither Time Nor Tide
- Only The Strong
- Absolution In Extremis
- These Forever Bleak Paths
- Empty Lies The Oaken Throne
- Last Wish
- Winter Moon Rapture
- The Man Who Lost The Sun
- Ragnarok
- Last Wish (Demo-Version)
- The Man Who Lost The Sun (Demo-Version)
- Ragnarok (Demo-Version)
Nachdem die Original-Alben der britischen Doom-Legende langsam aber sicher selten geworden sind, haben sich die schwäbischen Doom-Experten von Cyclone Empire deren Backkatalog angenommen, was - wie auch schon im Falle von COUNT RAVEN - zu ziemlich schmucken Neuauflagen geführt hat, die mit neuem Artwork, Bonustracks und einfach in rundum schöner Aufmachung daher kommen.
Gerade das Debüt "Lamentations", das ursprünglich aus dem Jahr 1994 stammt, hat ein besonders eindrucksvolles Asatrú-Artwork bekommen und bietet elegischen, epischen Doom in Vollendung. Dieser zeigt neben den dezenten aber nahe liegenden Querverweisen zu anderen bekannten Doom-Epikern auch eine dezente heidnische Neigung und damit einhergehend das ein oder andere Mal eine gewisse Verbeugung in Richtung BATHORY. Hallen im Intro noch gregorianische Choräle durch eine Regennacht, so gibt es ab dem Einsetzen der wuchtigen Riffs von 'Neither Time Nor Tide' kein Halten mehr. Gekrönt von einem mächtigen Refrain ist spätestens hier klar, dass die Engländer um Frontmann Simon Matravers und Mastermind Rich M. Walker sich mit dieser Scheibe quasi aus dem Stand in die vorderste Doom-Liga katapultiert hatten.
Dem setzt der finstre Achtminüter 'Only The Strong' mit seinen ausufernden Gitarrenleads sogar noch eins drauf, und auch bei den sich melancholisch windenden Melodien von 'Absolution In Extremis' kommt der geneigte Doombanger auf seine Kosten. Die tieftraurige Stimmung und entrückte Anmut wird beim sehnsüchtigen 'These Forever Bleak Paths' besonders betont, und das Instrumental 'Empty Lies The Oaken Throne' leitet, geprägt von wunderschönen akustischen Melodien mit keltischem Anklang, den tieftraurigen Hammer 'Last Wish' ein, der gerade in den schnelleren Passagen auch richtig nach vorne losgeht. Da auch das Abschlusstrio mit dem heftig schweren und recht entrückt gesungenen 'Winter Moon Rapture', dem ruhigen, sehr basslastigen und fast Funeral-Doom-mäßigen 'The Man Who Lost The Sun' und dem instrumentalen Rausschmeißer 'Ragnarok' samt Glockenschlag nichts anbrennen lässt, bleibt nur eine dicke Lobpreisung für dieses Doom-Juwel, das in jede gut sortierte Genre-Sammlung gehört.
Als Bonus gibt es drei Albumsongs in den Versionen vom "Ragnarok"-Demo (1994), so dass eine Zweitanschaffung für den Durchschnittsfan nicht zwingend angesagt sein muss, aber für hingebungsvolle Anbeter schon allein wegen des Artworks nahe liegt. Wer auf epischen Doom steht und die Scheibe noch nicht hat, für den sollte es jedoch keinen Grund zum Zögern geben.
Anspieltipps: Neither Time Nor Tide, These Forever Bleak Paths, Winter Moon Rapture
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle