SOLSTICE COIL - Natural Causes
Mehr über Solstice Coil
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Melodic Revolution Records / Just For Kicks
- Release:
- 12.08.2011
- Question Irrelevant
- Outcome Inevitable
- Fall Schedules
- I Know
- Human Again
- Singalong Deathtrap
- Walking Graveyards
- Too Many Regrets
- Moral Oxidation
- Replacing People
- Designed Instincts
- Recipe For Eternity
Der lang ersehnte Zweitling der israelischen Proggies
Ganze sechs Jahre sind ins Land gezogen seit SOLSTICE COIL mit ihrem intensiven Debüt "A Prescription For Paper Cuts" die Prog-Rock-Szene aufmischten. Doch die Band schien dem Druck der guten Kritiken nicht so recht gewachsen; es folgten Line-up-Wechsel und interne Probleme, die das Projekt zwischenzeitlich auf Eis legten. Mit "Natural Causes" folgt nun das heiß ersehnte, kaum mehr erwartete Nachfolgewerk der Nahost-Proggies - und auch dieses Mal setzt die Band wieder auf Intensität, eigenwillige Melodik und eine geschickte Vermengung von Metal und Hardrock.
"Natural Causes" zeichnet sich hierbei vor allem durch die vielen sphärischen Wechselspiele aus, die vor allem von der Gitarrenfraktion elegant und durchweg souverän gemeistert werden. Nummern wie 'Fall Schedules' und 'I Know' berichten von einer stillen Harmonie, die zwar durch kleine vertrackte Breaks auseinander gezerrt, über die feinen Melodien dann aber doch wieder ins Lot gebracht wird. SOLSTICE COIL geben sich stellenweise sogar betont groovig, fallen anschließend in nachdenkliche Passagen mit leichtem PORCUPINE TREE-Charakter, nähern sich gleichermaßen aber auch den epischen Highlights von DREAM THEATERs unterschätztem "Falling Into Infinity"-Werk an. Songs wie das verschleppte 'Moral Oxidation' oder das sehr ruhige 'Replacing People' künden von Petruccis inspirativer Feder, ebenso wie das sehr relaxte 'Recipe For Eternity', welches das Album introvertiert, stellenweise sogar leicht isoliert verabschiedet.
Seltsamerweise will sich aber kein rechtes Identitätsgefühl breitmachen: "Natural Causes" bezieht sehr reichhaltige Einflüsse, mischt daraus auch einen sehr ausdrucksstarken Cocktail, will sich aber dennoch nicht als völlig eigenständiges Werk etablieren. Dabei sind es gar keine konkreten Parallelen, sondern einfach das große Spektrum aus Riffs, Melodien und sphärischen Highlights, das irgendwie kollektiv zusammengepuzzlet scheint und der Band keinen vorrangig herausstechenden Charakter verpasst. Das soll zwar keinesfalls die Leistung der Israelis schmälern, die auch hier wieder ein brillantes Album erstellt haben. Doch irgendwie ist es schon komisch, dass SOLSTICE COIL der Schritt in die absolute Eigenständigkeit verwehrt bleibt - ohne dass es irgendwie begründdet scheint. Doch sowas gibt es wohl auch nur in der progressiven Musik...
Anspieltipps: Fall Schedules, Replacing People
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes