SOLSTICE (UK) - Sia
Mehr über Solstice (UK)
- Genre:
- Folk / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- GEP
- Release:
- 23.11.2020
- Shout
- Love Is Coming
- Long Gone
- Stand Up
- Seven Dreams
- A New Day
- Cheyenne 2020 (Bonus Track)
Vermittelt das sehnsüchtig-freudige Gefühl von Ferne
Kaum zu glauben, aber die UK-Progger von SOLSTICE gibt es auch schon seit den 80er Jahren. Doch warum habe ich noch nie davon gehört? Schließlich scheint die Band aus demselben Gelege zu stammen wie PENDRAGON, PALLAS, TWELFTH NIGHT oder die Urhennen von MARILLION. Nun, lieber zu spät als nie. "Sia" ist das sechste Studioalbum und wie alle Vorgänger ziert auch hier eine Dame die Sangesfront. Die ist allerdings neu an Bord und hört auf den Namen Jess Holland.
Vielleicht rührt es ja auch von daher, dass ich SOLSTICE klanglich gar nicht so sehr in der britischen Neoprog-Ecke wahrnehme. Die Musik bezieht ihren Reiz aus ihrer beruhigenden Schönheit, es gibt hier kaum Drama, wenig Spektakel, dafür wundervoll inszenierte, wollig-blumige Klanglandschaften, die einem ein sehnsüchtig-freudiges Gefühl von Ferne vermitteln. Dass es wie beim eröffnenden Longtrack 'Shout' auch mal groovt und fetzt, ist hingegen eine Seltenheit, würde dem Gesamtbild aber sicher gut tun. Dieses ist mitunter von leicht folkigen Passagen geprägt, zu deren Gelingen sicher auch die Klänge einer Violine beiträgt. Jess' schöne Stimme fügt sich hierbei weitestgehend in das Gesamtbild ein, denn die Band lässt es nicht darauf ankommen, die Stimme zum herausragenden Element ihrer Musik zu machen. Insgesamt ist "Sia" also ein samtenes, schönes, weiches Album, das flüssig ins Ohr geht und diesem auch schmeichelt. Allerdings macht es ihm dieser Umstand auch schwer, sich nachhaltig im Hirn des Hörers festzubeißen. Dafür müsste einfach noch etwas mehr passieren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Thomas Becker