SOLSTITIUM - Morgoth
Mehr über Solstitium
- Genre:
- Epic Metal / Doom Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 25.07.2024
- Solstitium
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- Immortal Pride
- Morgoth
- Pharaoh's Curse
- Long Live The King
Schlüssige Verbindung spannender Trademarks aus Epic Metal, Gothic Doom und Fantasy Death Metal.
Ein spannendes Debütalbum einer jungen französischen Band erreichte uns im Sommer über Metal On Metal Records, und zwar von SOLSTITIUM aus dem burgundischen Belfort. Die Truppe besteht aus fünf Fans von Mythen, Sagen und epischer Fantasy und dementsprechend widmet sie sich auch einem stimmigen und zu den gewählten Themen perfekt passenden, traditionellen Stilmix aus Heavy Metal mit Faustfaktor, triumphalen Doom Metal und dem Epic Metal der Achtziger, der gesanglich mal den klaren Heldentenor, mal aber auch grummelig-growlende angeschwärzte Death-Metal-Gefilde streift. Die lyrischen Einflüsse bezieht das Quintett unter anderem von J.R.R. Tolkien, R.E. Howard und aus griechischer Mythologie und Geschichte.
Kompositorisch, stilistisch und lyrisch ist also jede Menge Abwechslung geboten, und das tut dem Album gut, ohne dass die Band dabei den roten Faden verlöre oder sich der Schaffung eigener Trademarks begäbe. Was sich durch das ganze Album zieht? Nun, zum einen die offensichtlich große Hingabe an das heroische Midtempo, das zum gemächlichen Headbangen und Fistraisen einlädt, zum anderen aber auch eine spürbare und ansteckende Freude an tollen, melodischen Leadgitarren, die einen feinen und keineswegs alltäglichen Kontrast zu den schleppenden, groovenden, aber in den Codas einzelner Stücke auch massig anziehenden Riffs bilden. So ist gerade das Titelstück ein Beispiel für die groovenden Riff-Elemente, die im Anschluss auch das von orientalischen Leadmelodien geprägte 'Pharaoh's Curse' aufgreift.
Als stilistischen Vergleich würde ich zuvorderst vielleicht ROTTING CHRIST erwähnen, denn die Kombination aus einer insgesamt düsteren, schwarzgruftigen Aura, groovenden, fast tanzbaren Riffs, Vocals zwischen gemäßigten Growls und sonorem aber klarem Tiefton, dürften Fans von Sakis Tolis und seinen Mannen fraglos taugen. Doch bei 'Crom' können auch frühe Werke von PARADISE LOST ("Shades Of God") oder SENTENCED ("Amok"), oder wenn mal ein wenig mehr Death Metal durchbricht, sogar frühere AMON AMARTH oder aktuelle SULPHUR AEON Anhaltspunkte liefern, wohin die Reise bei SOLSTITIUM geht. Wenn das Album am Ende mit dem sehr melancholischen 'Long Live The King' verklingt, dann findet der geneigte Hörer gleichermaßen tragisch-intensive Vibes von MY DYING BRIDE bis hin zu den abysmalen Growls, wie auch die heroische Anmut und Quorthon'sche Epik, wenn die gezupften Gitarrenarrangements und eine epische Klarstimme der Marke Deathmaster (DOOMSWORD) Raum greifen.
Unterm Strich ein verdammt starker Karriereauftakt, der einige liebgewonnene Stilelemente aus Epic Metal, Gothic Doom und getragenem, fantasylastigem Death Metal sehr gelungen verbindet. Wenn es der Band in Zukunft gelingt, hieraus noch zunehmend eigenständige Trademarks zu isolieren und zu verfeinern, dann steht einer spannenden Entwicklung nichts mehr im Wege.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle